Willkommen zur 7-teiligen Serie der “Chakrageschichten” von Danja Lutz. Erfahre mehr über diese sagenumwobenen Energiezentren und wie du ihre Kraft für deine Praxis und dein Leben nützen kannst. Hier erfährst du mehr über das Swadhisthana Chakra, die Wohnstätte des Selbst …
Swadhisthana (auch „Svadhistana“) | Die Wohnstätte des Selbst
Sitz von Swadhisthana: Kreuzbein
Worum sich Swadhisthana dreht: Bewegung . Emotion . Genuss . Sexualität . Flexibilität . Polarität
Swadis Motto: „Nichts Großartiges auf dieser Welt wurde jemals ohne Leidenschaft kreiert.“
Übersetzung: sva (selbst, eigen), dhisthana (Wohnstätte, Ort, hinweisen)
Während es bei Muladhara – dem ersten Chakra – darum geht, Sicherheit und Struktur zu finden, beginnt in Swadhisthana die feste Form zu fließen, sich zu verändern und aufzulösen. Aus Stille wird Bewegung, aus Einheit wird Dualität. Der Punkt wird zur Linie und Pole bilden sich aus, Pole zwischen denen wir uns bewegen.
Das Element von Swadhisthana ist Wasser, vom Mond bewegt zwischen Ebbe und Flut, zwischen leer und voll, zur Küste und wieder hinaus in den riesigen Ozean. Da wir zu ca. 70 Prozent aus Wasser bestehen, ist es wichtig, uns immer wieder bewusst mit diesem Element und seiner Art der Bewegung zu verbinden, da verkrampftes Festhalten uns nur austrocknet und starr werden lässt.
Emotion ist Energie in Bewegung
Emotion kommt vom Lateinischen „emovere“: herausbewegen, erschüttern, aufwühlen.
Die ureigene Natur von Emotion ist Bewegung und findet Ausdruck als komplexe und instinktive Reaktion auf unsere gemachten Erfahrungen. Wenn wir ein Fließen „erlauben“, bedeutet Emotion Evolution von Bewusstheit: Wir bewegen Energie vom Unbewussten durch den Körper in unser bewusstes Wahrnehmungsfeld. Dieses fließende Geschehen lädt den Körper auf, reinigt und heilt ihn.
Einerseits können wir so Spannung und Schmerz von zurückgehaltenen Gefühlen durch Bewegung lösen, uns andererseits aber auch dafür entscheiden, den Fluss zu stoppen und Gefühle zu unterdrücken. Dann schippert die Emotion weiterhin in den dunklen unbewussten Gewässern. Und trotzdem wir uns ihrer nicht bewusst sind, hat dies eine nicht zu unterschätzende Auswirkung auf unser Leben. Wenn verdrängte Wut oder Trauer unser Leben regieren und all unsere Entscheidungen beeinflussen, merken wir über kurz oder lang deutlich, dass wir die Fülle des Lebens verpassen, weil wir die Verbindung zu uns selbst gekappt haben. Dass wir irgendwie am Ufer stehen und das Leben bloß nur noch an uns vorbei strömt. Emotionen müssen sich bewegen, damit wir gesund und glücklich sind. Wir dürfen uns erlauben, fühlende Wesen zu sein, denn das lässt uns zu bewussten, lebendigen Menschen werden.
Wie viel Genuss erlaubst du dir?
Uns vom Schmerz zu entfernen und Richtung Genuss zu bewegen, ist ein dem Menschen innewohnender Ur-Instinkt. Darüber hinaus ist die Fähigkeit zu genießen, eine Voraussetzung für unser Wohlergehen. Für die Gesundheit des Körpers ebenso, wie für die Jugendlichkeit des Geistes und die Heilung unserer Beziehungen zu uns selbst und unseren Mitmenschen.
Genuss ermöglicht Entspannung, Loslassen und eine optimale Kommunikation zwischen Körper und Geist: Impulse können frei durch den Organismus fließen, es entsteht kohärenter Gleich-Strom.
Allerdings läuten beim Thema Genuss oft die Alarmglocken, scheint es sich dabei um etwas Heikles, fast Gefährliches zu handeln, wovor wir uns in Acht nehmen sollten. Eine Versuchung, die nur darauf wartet, uns vom rechten Pfad abzubringen und uns direkt hineinführt ins Fegefeuer der lust-verfallenen Menschen.
Aber: das Leben muss nicht immer weh tun, es darf schon auch manchmal leicht gehen, darf gut schmecken. Ein Nickerchen auf dem Sofa kann ohne schlechtes Gewissen stattfinden. Sex und das Leben generell dürfen Spaß machen. Dir Gutes zu tun und dich pudelwohl zu fühlen in deiner Haut, braucht keine Schuldgefühle, ebenso wenig wie Lust auf die verschiedenen Geschmäcker des Lebens zu haben.
Schwimmen zwischen den Polaritäten: Genuss und Sucht
Swadhisthana ist ein Ort der Polarität und Dualität, in dem man leicht in Abhängigkeiten gerät. Viele Dinge, die uns im ersten Moment Genuss bereiten, fördern nämlich keinesfalls unser Wohlergehen. Und so kann Alles, was uns Genuss beschert, schließlich zur Sucht mutieren. Eine gefinkelte Methode, um die Emotionen eben nicht spüren zu müssen, sondern sie zu unterdrücken, sei es durch Alkohol, Kaffee, Schokolade, Sex oder Sport.
Daher ist, wie ich es gerne bezeichne, ein sanftes „Zaumzeug“ für jede Art von Genuss notwendig.
Und das Zaumzeug ist die Führung deiner Seele. Würde sich die Seele gerade über die exquisite Süße eines Stücks Schokolade freuen oder zimmert nur der Geist hastig eine Gegenmaßnahme, um dem Moment zu entkommen? Die Fragen, die du dir in verzwickten Situationen stellen kannst: Ist das, was du tust, Sehnsucht nach Genuss, ein lebendiger Ausdruck deines besten Selbst, ein Schritt in Richtung Fülle? Verbindet dich die Handlung mit dem Leben oder entfernt sie dich davon?
Genussvolles Erleben verdient einen Ehrenplatz in unserem Leben. Denn der Wunsch zu genießen ist keine Falle, sondern ein spiritueller Impuls, eine Aufforderung dich und deine Bedürfnisse zu ehren. Und zuvor vielleicht noch einen klitzekleinen Abstecher ins tiefe, dunkle Wasser zu wagen. Aug in Aug mit den Seeungeheuern deines Unbewussten.
Du willst Swadhisthanas Sprache lernen?
Verfeinere deine Yogapraxis mit einem extra geschmeidigen Zusammenfließen von Bewegung und Atmung, lass dich in hüftöffnende Übungen und gegrätschte Vorwärtsbeugen hinein gleiten, ganz passiv, so wie der Mond das Wasser bewegt.
Pflege Kontakt zum Element Wasser: Schwimme, bade oder halte dich an Gewässern auf. Genieße Spaziergänge im Mondenschein.
Lebe Sinnlichkeit in Form von aromatischen Bädern, genieße gutes Essen in buntesten Geschmäckern, zelebriere Sexualität, tanze, massiere sanft den Unterbauch und die Kreuzbeinregion. Schließe Freundschaft mit deinen Emotionen.
Beseitige Stagnation im Außen, wie etwa durch regelmäßiges Ausmisten des Wohnraums.
Auf meiner Website findest du eine kostenlose „Wassermeditation für Klarheit und frische Energie“ und eine „Entspannung für mehr Flexibilität“
Mit fließend-wilder Liebe,
Danja
Lust auf mehr Chakrageschichten von Danja Lutz?
Hier geht’s zur Chakrageschichten Teil 1 – Muladhara Chakra
Hier geht’s zur Chakrageschichten Teil 3 – Manipura Chakra
Hier geht’s zur Chakrageschichten Teil 4 – Anahata Chakra
Hier geht’s zur Chakrageschichten Teil 5 – Vishuddha Chakra
Hier geht’s zur Chakrageschichten Teil 6 – Ajna Chakra
Hier geht’s zur Chakrageschichten Teil 7 – Sahasrara Chakra
Fotocredits: pexels (4)
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