Die 12 heiligen Nächte rund um Weihnachten. Seit jeher bekannt, seit Jahrtausenden gefeiert. Die Rauhnächte sind eine wichtige Schwellenzeit. Eine heilige Zeit. Der Moment im Kreislauf der Erde um die Sonne, der uns still werden lässt. Lauschen lässt. Ganz bewusst nach innen reisen lässt. Wie du diese Zeit zwischen den Jahren nützen kannst, um dein Leben neu zu erschaffen, verrät dir Nives Gobo.
Wenn wir uns mit den alten Erdgeschichten rund um den Winter beschäftigen, tauchen wir unweigerlich in die Magie der Rauhnächte ein. Die Rauhnächte markieren die Zeit zwischen dem 24. Dezember und dem 6. Jänner und gehören zu den wohl magischsten Momenten im Jahr. Rund um die Rauhnächte haben sich in Europa seit Jahrtausenden viele Mythen, Traditionen und Geschichten gebildet, die bis heute in den Zelebrationen rund um Weihnachten zu finden sind.
Die Rauhnächte sind die Tage zwischen den Jahren. Sie entfalten ihre Kraft an dem Punkt der Zeitlosigkeit, in der Sonne- auf den Mondkalender aufeinander treffen. Früher fühlten und lebten die Menschen im Rhythmus des Mondes. Ein Jahr aus zwölf Mondenmonaten umfasst 354 Tage. Am Ende es Jahres bleiben nun 11 Tage und zwölf Nächte übrig, um den Zyklus um die Sonne zu vollenden. Dort an diesem magischen Punkt tauchen wir in die Rauhnächte oder die 12 heiligen Nächte zwischen den Jahren ein, in denen die Zeit still steht, die Schicksalsfäden neu gewoben werden und wir als Menschen die Möglichkeit haben unser Leben neu zu träumen.
Die Rauhnächte – Magische Tage der Lebensverwirklichung
Ich liebe die Rauhnächte. Seit Jahren begehe ich diese Zeit bewusst, sinnlich, tief, in Hingabe. An diesen besonderen Tagen fühle ich, dass etwas anders ist. Ich spüre die Kraft der Natur, nehme feinfühlig ihre Veränderungen war. Es ist, als lege ein geheimnisvoller, zarter Zauber in der Luft, den es nur dann gibt. Seit vielen Jahrtausenden erleben die Menschen in Europa auch heute noch die Rauhnächte in ihrer Magie. Man erzählt, dass die uralte Muttergöttin Percht mit ihren wilden Pferden durch das Land reitet, das Karma der Menschen bereinigt und Möglichkeiten schenkt, das neue Jahr bewusst und mit einer tiefen Vision für das eigene Leben zu begehen. Es ist die Zeit, in der die Zeit still steht. Es ist die Zeit, in der die Schicksalsfäden neu gesponnen werden. Also setz dich an das Spinnrad deines Lebens und beginne dein Schicksal bewusst, achtsam und mit viel Liebe zu weben.
Hier findest du einige Inspirationen, wie du diese besondere Zeit zwischen den Jahren für dich gestalten kannst. Wenn du verstehst, das du die Schöpferin und der Schöpfer deines Lebens bist – in Gedanken, Gefühlen und Taten – dann wird dich der Zauber der Rauhnächte jedes Jahr von Neuem auf diese besondere Reise mitnehmen. Du kannst jedes Jahr aufs Neue deine Visionen, Träume und Wünsche in den Himmel rufen und darum bitten, das dein Lebensweg sich im nächsten Jahr vor dir wie eine Blume entfaltet. In den Rauhnächten setzt du die Samen dessen, was im nächsten Jahr keimen, wachsen und blühen soll. Gehe nach innen und werde zur Schöpferin und zu Schöpfer deines Lebens.

Rituale für deine Rauhnächte
Ein Traumtagebuch führen
Die Alten sagen, dass die Träume, die du aus deiner Seelenwelt in den Rauhnächten empfängst, Deutungen deiner Zukunft sind. Träume arbeiten über Symbole des Unbewussten. Dort tief unten in dir, wo alles gespeichert ist, was du jemals warst und jemals seine wirst, dort liegen die Antworten auf deine Fragen, Sehnsüchte und Hoffnungen. In den Rauhnächten macht es besonders viel Sinn auf die Sprache der Träume zu achten und über sie zu reflektieren. Wenn du dich nicht an deine Träume erinnern kannst, dann kannst du es üben. Lege einfach ein Traumtagebuch neben dein Bett. Und wenn du in der Früh aufwachst, schreibe das nieder, woran du dich erinnern kannst. Es müssen auch keine ganzen Sätze sein. Oft reichen Fragmente, die hoch kommen. Tief in dir wirst du den Sinn verstehen. Jede Nacht zwischen dem 24.12 und dem 6.1. steht für einen Monat im nächsten Jahr. Jede Nacht wird dir einen neuen Traum schenken, der dir die Richtung deines künftigen Weges weist.
Zur Beobachterin werden
Die Alten sagen, dass das was dir in der heiligen Zeit der Rauhnächte widerfährt, dir eine gute Voraussicht auf das kommende Jahr geben kann. Werde zur stillen Beobachterin der täglichen Ereignisse in deinem Leben. Was träumst du? Wer begegnet dir? Wie fühlt sich der jeweilige Tag an? Welche Themen sind an diesem Tag relevant? Wie fühlst du dich? Was machst du? Dies alles wird dir Auskunft darüber geben, was dich in den einzelnen Monaten erwartet. So steht jeder Tag ab dem 24.12 bis zum 6.1 für einen Monat im nächsten Jahr. Werde zur Beobachterin und deute die Symbole deines Lebens.
Feuerrituale
Bei mir brennt während der Rauhnächte immer eine große, weiße Stumpenkerze. Weiß symbolisiert den Neubeginn, die Reinheit, die Hoffnung und die Zartheit des neuen Lebens, das sich bereit macht im Frühling wiedergeboren zu werden. Jeden Tag zünde ich die Kerze in der Früh an. Das Licht des Feuers – des Symbols für Leben, Wärme, Licht und Transformation – begleitet mich durch meine rauhnächtlichen Tage. Ich mache das Feuer zu meinem Begleiter. Die Flamme erinnert mich an die Flamme meines Lebens und ist ein liebevoller Begleiter durch die magischen 12 Nächte. Im Ayurveda ist das Feuer das heiligste aller Elemente, denn seine Kraft erhellt das Leben der Menschen und gleichzeitig verwandelt es alles immer und immer wieder um es in seine höchste Essenz zurückzuführen. Schöne Feuerrituale für die Rauhnächte können sein: In die Flamme deiner Rauhnachtskerze zu blicken. Den ganzen Tag eine Kerze brennen zu lassen. Während der ganzen Nacht eine große Kerze im Garten brennen zu lassen. Eine stille Meditation im Scheine des Kerzenlichtes zu machen.
Bitten und Wünschen
Die Rauhnächte werden auch die Nächte der Wunder genannt. Denn in ihrer Qualität außerhalb der Zeit zu ticken, haben sie die Kraft die feinstofflichen Ebenen der Schöpfung für den Menschen zugänglicher zu machen. Deswegen: Schicke deine Wünsche und Bitten zum Himmel sooft und soviel du willst. In welcher Form und Farbe du auch immer willst. Du kannst sie in den Himmel rufen, still in dein Herz flüstern, auf ein großes Blatt Papier malen, eine Collage basteln, auf Briefchen schreiben und sie verbrennen oder in Gebeten in Kommunikation mit dem treten, woran du glaubst. Gutes Gelingen!
Räuchern
Seit jeher werden die Rauhnächte mit dem Räuchern in Verbindung gebracht. Man vermutet, dass sogar ihr Name damit in Verbindung steht. Du kannst bereits vor Beginn der Rauhnächte deine eigene Räuchermischung mischen. Hervorragende Pflanzen und Harze für die Rauhnächte sind Weihrauch, Myrrhe, Palo Santo, Patchouli, Copalharz und Salbei. Sie reinigen und segnen dich und deinen Lebensraum. Befreien dich von Altem und öffnen dich für die Segnungen des Neuen Jahres. Wenn du die Pflanzen und Harze deiner Räucherung verbrennst, dann verwandelst du das Element Erde und die Materie in Luft und Rauch. Die Pflanzengeister schenken dir nun ihre Heilkraft, bevor sie sich im Äther auflösen. Räuchern ist ein ritueller Akt, bei dem du über das Feuer Materielles in Spirituelles verwandelst. Nutze dieses Ritual in deinem Leben, um frei zu werden von Altem und dich für das neue in deinem nächsten Lebenszyklus zu öffnen.
Hast du Lust darauf, die 12 Rauhnächte bewusst und achtsam zu durchlaufen und dich deinen Träumen und Visionen für das kommende Jahr hinzugeben? Eine klare Ausrichtung zu finden und JA zu sagen zu deinem neuen Jahr? Dann lass dich von Nives Gobo in ihrem ONLINE-KURS “Mondschön durch die Rauhnächte” begleiten.
Fotocredit bei Sujetbild: Manuel Pawellek, pixabay (1)
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