Willkommen zur 7-teiligen Serie der “Chakrageschichten” von Danja Lutz. Erfahre mehr über diese sagenumwobenen Energiezentren und wie du ihre Kraft für deine Praxis und dein Leben nützen kannst.
Hier erfährst du mehr über das Anahata Chakra, die Brücke zwischen den Welten …
Anahata | Die Brücke zwischen den Welten
Sitz von Anahata: Brustwirbelsäule
Worum sich Anahata dreht: Liebe . Heilung . Mitgefühl . Vergebung . Einheit . Trauer
Anahatas Motto: Selbst wenn ich traurig bin, bin ich glücklich.
Übersetzung: intakt, nicht beschädigt, unverletzbar. Außerdem: nicht angeschlagener, innerer Klang
Anahata mit seiner Position zwischen den drei unteren und drei oberen Chakras ist die Mittlerin zwischen den Welten, die luftige Brücke zwischen den materiellen und spirituellen Belangen unseres Lebens. Zwischen unserem Dasein als Individuum und der Erfahrung von „So Ham – Ich bin das“, als Ausdruck der Vereinigung von Menschenseele und Weltenseele, als Ausdruck von „Alles ist eins“.
Wörtlich übersetzt bedeutet Anahata „intakt, nicht verletzbar“ und bezeichnet den Ort in uns, an dem es keinerlei Bedürftigkeit oder Abhängigkeit von Menschen oder Situationen gibt. Der, egal welche Erfahrungen wir machen, immer heil und ganz ist.
Das gebrochene Herz
Während ich diesen Text schreibe, muss ich nicht nur einmal tief durchatmen, weil mich die Worte und das Hinspüren in Kontakt mit einem unguten Ziehen in meiner Herzregion bringen. Ich spüre mein eigenes gebrochenes Herz, einen Zustand, den fast alle Menschen kennen und der sich oft tief einbrennt in Gedächtnis, in unsere Zellerinnerung. Dieses Gefühl, als würde jemand ein Messer in dein Herz rammen und es dreimal umdrehen. Absolutes Erstarrt-Sein in Schwere, kaum Raum zu atmen, begleitet von einem das Leben scheinbar auffressenden Schmerz.
Aber wie um Anahatas Willen ist ein gebrochenes Herz überhaupt möglich, wenn dieser Ort doch immer heil ist und durch nichts beschädigt werden kann?
Dem Geist ein Schnippchen schlagen
Vor vielen Jahren blieb ich an einem Satz meines Lehrers hängen, der sagte, „selbst wenn er traurig sei, sei er glücklich“. Die Worte tauchten immer wieder in meinem Leben auf, ich drehte und wendete sie und versuchte sie mit meinem Körper zu be-greifen, aber es war mir zunächst nicht möglich, bis zu ihrem Kern vorzudringen.
Als vor einiger Zeit meine Partnerschaft auseinander ging, begann ich intensiv mit mir und meinen Gefühlen zu arbeiten. Ich hatte es satt, mich von den Geschichten einlullen zu lassen, die mir der Geist unentwegt zuspielte. Wollte nicht mehr festhalten, interpretieren und auf den Leim gehen. Stattdessen wandte ich mich dem Schmerz zu. Ich entsagte mich der Ablenkung, und ließ mich auf die pure Erfahrung von Traurigkeit ein, auf das Bewusst-Sein des Gefühls mit all seinem inneren Geschehen.
Es kam in Wellen. Das tut es immer. Und je mehr ich lernte, keinen Widerstand zu leisten und diese Wellen der Trauer ungehindert durch mich hindurch schwappten, desto intensiver spürte ich den Teil in mir, der trotz der sich überschlagenden Geschehnisse „heil“ war. Den heil-igen Kern in mir, der bei all dem Schmerz unversehrt blieb, durch nichts beschädigt werden konnte. Ich kam in Kontakt mit meinen Urzustand, der Liebe selbst.
Liebe als Urzustand des Menschen
Solange wir an einer Vorstellung der Liebe als etwas festhalten, das uns von Außen geschenkt wird, verharren wir in einer Position von Bedürftigkeit und Abhängigkeit, die tiefe Gräben der Trennung in uns zieht und uns weit weg führt von einem Gefühl des Heil- und Ganz-Seins.
Ein Warten, Bangen und Hoffen, dass die Liebe entweder endlich über uns kommen mag oder aber uns bloß nicht weggenommen wird, lässt uns innerlich zittern. So lange, bis wir mutig genug sind, weich zu werden und in die wahre Natur der Liebe hinein fließen: ewig, allgegenwärtig und unerschöpflich. Liebe ist nicht etwas, das wir bekommen, sondern etwas, das sich durch uns selbst offenbart und entfaltet.
Wenn wir uns der eigenen Verletzlichkeit annähern und uns der tiefen Sehnsucht nach bedingungsloser Liebe bewusst werden, beginnen wir diese Liebe in uns selbst zu entdecken. In einem geöffneten Herzzentrum braucht es weder das ausgehungerte Suchen der Zuwendung anderer, noch ein hartes gleichgültiges Ablehnen von wirklicher Nähe, um dich zu schützen. In Anahata weißt du, dass jede Art von Abgetrenntheit nichts weiter ist, als eine Illusion. Hier begegnest du der wertfrei und bedingungslos Liebenden, jenseits der Dualität von Opfer und Täter, von Schuldzuweisung, Bitterkeit und Verurteilung.
Heilung für Anahata
Das Eintauchen in den ursprünglichen Zustand von Liebe setzt voraus, dass wir die Aufmerksamkeit von der Geschichte rund um den Schmerz abziehen und stattdessen den Schmerz selbst mit offenen Armen empfangen. In der Lage zu sein, einen liebevollen und furchtlosen Raum des Spürens zu schaffen und zu halten und dich in all jenen Bereichen kennenzulernen, in denen du im Normalfall zum Selbstschutz Eiertänze veranstaltest.
Die Heilung eines blockierten Herzchakras erfordert unser klares JA, bedingungslos fühlend auch in die unangenehmen Erfahrungen einzutauchen. Um Liebe in die Welt zu bringen, braucht es vor allem anderen ein bewusstes Wahrnehmen deiner eigenen Verletzungen. Ein Spüren der vielleicht dunklen, harten, abgetrennten Teile in dir, die sich in einer verstaubten Abstellkammer nach deiner Aufmerksamkeit sehnen. Wenn wir lernen, uns selbst mit allem Schmerz liebevoll anzunehmen, werden wir die Welt durch unsere Liebe heilen. Davon bin ich überzeugt.
Dann sind wir lebendig und vibrieren und schwingen im Gleichklang mit dem Leben. Unser Herz weit offen befinden wir uns im Frieden mit uns selbst. Dann nehmen wir auch die Schönheit und das Licht anderer Menschen ganz deutlich war.
Ich schreibe diese Worte mit gebrochenem Herzen und trotzdem spüre ich Liebe. Selbst wenn ich gerade traurig bin, bin ich glücklich. Weil ein tiefes Wissen um mein eigenes Heil-sein mich begleitet.
Es ist gewachsen aus dem Mut, nicht mehr davon zu laufen, abzulehnen, zu bekämpfen oder zu verurteilen. Das Ertränken des Geschehenen in Sarkasmus und Bitterkeit zu beenden. Dem dumpfen Zeitvertreib des Geschichten-Nachhängens Lebewohl zu sagen.
Stattdessen mag ich es nun lieber roh und pur.
Ein Sein mit dem Schmerz.
Ein Spüren was wirklich ist.
Bleibe weich. Atme.
Lass dein Herz offen und die Liebe fließen.
Du willst Anahatas Sprache lernen?
Bringe die Luft in deine Lungen zurück. Du kannst nicht zur selben Zeit bewusst tief atmen und im Kummer versinken. Also atme. Lass das Denken gehen. Atme und spüre die Liebe in deinem Herzen.
Lerne einzuatmen. Es bedeutet bewusste Nahrungsaufnahme, Stärkung und Heilung. Versuche deine Lungen langsam und bewusst mit Atemluft zu füllen. Zelebriere das Einatmen, einen Akt der Selbstliebe.
Übe Brahmari, das Bienen-Summen. Hier findest du eine Audiomeditation (Bitte zuerst die Anleitung durchlesen und danach das Audio-File anhören.)
Praktiziere sanfte Rückwärtsbeugen wie die Kobra oder Seitbeugen, die deine seitliche Rumpfmuskulatur „öffnen“ und dir Raum geben, um durch zu atmen. Wichtig: Nur so intensiv in die körperliche Übung hinein gehen, wie du auch tief weiter atmen kannst.
Gib ein gutes Gefühl. Gib Hilfe. Gib Zeit. Gib Aufmerksamkeit. Gib Kraft. Gib Liebe. Geben sorgt für den Bling-Bling-Effekt in deinem Herzen.
Betrachte Allein-sein als Geschenk, lerne das Schöne in der Welt zu sehen, schule dein Mitgefühl, lebe mit Pflanzen in der Wohnung, lass dich berühren, genieße körperliche Nähe, beschäftige dich mit Techniken, bei denen Heilenergie über die Hände übertragen wird.
Und wenn dein Herz gebrochen ist und alles ausweglos scheint, dann frage dich:
Zu welchem Zweck im Auftrag der Liebe ist dieser Mensch in meinem Leben?
Mit Liebe zu dir,
Danja
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Hier geht’s zur Chakrageschichten Teil 1 – Muladhara Chakra
Hier geht’s zur Chakrageschichten Teil 2 – Swadhisthana Chakra
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Hier geht’s zur Chakrageschichten Teil 5 – Vishuddha Chakra
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Fotocredits: pexels (1)
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