Erfahre in der 7-teiligen Serie “Chakrageschichten” mehr über diese sagenumwobenen Energiezentren der Chakras. Danja Lutz erklärt dir hier, wie du deren Kraft für deine Praxis und dein Leben nützen kannst. Diesmal dreht sich alles um das Manipura Chakra, die Stadt der Juwelen …
Manipura | Die Stadt der Juwelen
Sitz von Manipura: Lendenwirbelsäule
Worum sich Manipura dreht: Kraft. Transformation. Selbst-Bewusstsein. Mut. Verdauung des Lebens.
Manis Motto: Ich bin verbunden und bereit für Transformation. Ich bin bereit, gehen zu lassen was ich bin, für das, was ich werden kann.
Übersetzung: mani (Juwel, Edelstein), pura (Wohnstätte, Ort, hinweisen)
Mit Manipura kommen wir zum letzten Chakra des sogenannten unteren Dreiecks, deren Themen im physischen und grobstofflichen Bereich angesiedelt sind. So wie jede Pflanze brauchen auch wir Menschen erdige Kräfte (Muladhara), wässrige Energien (Swadhisthana) und schlussendlich eine ausreichende Portion Feuer etwa in Form von Sonnenlicht, um zu gedeihen.
Manipura ist die Sonne deines Organismus, ein heiliger Kraftplatz, der seine Stärke unter anderem durch seinen zentralen Platz im Körper erhält. Der Altar in dir, an dem sich das Licht der Bewusstheit entzündet. Hier unterziehst du dich einer Transformation bis ins Mark, um deiner Mission den letzten Feinschliff zu verleihen.
Du bist ein selbst-leuchtendes Wesen
Der Name „Manipura“ wird meist übersetzt mit „Stadt der strahlenden Edelsteine“. Nimmt man es mit der Übersetzung ganz genau, impliziert das Wort „Mani“ aber ein Leuchten aus sich selbst heraus. Und genau hier liegt ein gravierender Unterschied zu funkelnden Diamanten, die „nur“ das Licht einer externen Quelle reflektieren und dadurch ihr unwiderstehliches Strahlen entfalten.
Im Gegensatz dazu bist du ein selbstleuchtendes Wesen, strahlst auch im Dunkeln, weil dein Licht nicht von einer Energiequelle im Außen entzündet werden muss, sondern du selbst der alles entscheidende Funke bist.
Schmerz als Aufforderung für Wachstum
Im Umgang mit Leid ist uns Menschen meist ein recht sonderbares Verhalten eigen. In vielen Fällen richten wir uns lieber gemütlich im schmerzvollen – aber bekannten – Status quo ein, als das Risiko der Veränderung zu wagen und glücklicher zu sein. Zu groß scheint die Angst davor, wo uns das Leben ausspucken könnte.
Wenn Manipura ist Spiel kommt, beginnt sich dieses Verhalten zu verändern. Hier begegnen wir dem Krieger oder der Kriegerin in uns. Die Sicherheitszone haben wir längst hinter uns gelassen, wohl wissend, dass wir Kraft nicht aus einem statischen Zustand bekommen, sondern aus dem Mut, uns ins Unbekannte zu bewegen. Wenn die Herausforderung vor dir steht – Auge in Auge – erlebst du vielleicht Herzklopfen, aber auch deine allumfängliche Stärke. Das sind magische Momente von tiefgreifender Veränderung, weil wir plötzlich gezwungen werden, zu wachsen.
Dementsprechend dreht sich im manipurischen Entwicklungsprozess alles darum, Schmerz als das zu erkennen, was er ist: Keine Bestrafung oder Aufforderung, uns im Leid zu suhlen oder so weit wie möglich davon zu laufen. Sondern eine Möglichkeit für Heilung. Und der einzige Weg für diese Heilung führt direkt durch das Feuer.
Die Alchemie des Feuers
Feuer zeichnet sich gegenüber den anderen Elementen dadurch aus, dass es alles durchdringende Transformation mit sich bringt. Feuer wandelt Stoffe, Feuer reinigt, Feuer schafft Dünger für das Leben. Jede Krise ist eine Feuerreinigung, die dich geklärt zurück und – wenn du willst – aus einer neuen Stärke agieren lässt.
Das Feuer hat die Aufgabe, all die Ängste, Abhängigkeiten, Schuldgefühle etc. aus den beiden unteren Chakras zu transformieren, damit du die Verbindung zu deinem wahren Selbst wieder findest und die daraus resultierende Kraft des „Verbunden-Seins“ leben kannst.
Anstatt dich ewig mit leidvollen Erfahrungen zu plagen, nimmst du hier die Einladung des Feuers an, kanalisierst die machtvolle Energie der züngelnden Flammen und setzt sie bewusst ein. Und schwups, siehst du plötzlich keine Probleme mehr, sondern nur mehr zu meisternde Herausforderungen.
Die Verbindung zum Feuer verändert deine Wahrnehmung, hier liegt der Schlüssel, um klar zu sehen. Zu erkennen, dass dein Mut so viel größer ist, als die Angst vor dem Versagen und dass du dich eines Tages in den Popo beißen würdest, weil du es nicht versucht hast.
Der schlechte Ruf der Macht
Manipura eilt manchmal ein etwas zweifelhafter Ruf voraus, sagt man diesem Chakra doch eine durchaus enge Verbindung zum Ego nach. Und es stimmt durchaus, dass hier ein paar Fallstricke der Selbstwahrnehmung liegen, vor allem dann, wenn Manipura aus der Balance geraten ist.
Die essentielle Kraft von Manipura offenbart sich allerdings, wenn unser Ego schon ziemlich „abgebrannt“ ist. Erst dann sind wir optimal vorbereitet, um unsere wahre Macht als Mensch und die Verantwortung dafür anzunehmen.
Und diese Macht hat nichts damit zu tun, sich aufzuplustern oder andere zu unterdrücken, sondern zu erkennen, dass du dein Leben in allen Facetten selbst gestaltest. Es ist der einzige Weg, den ich kenne, um anderen Menschen und der Erde dienen zu können. Der einzige Weg, um Dinge verändern zu können und eine relevante Verschiebung im Bewusstsein zu bewirken. Denn wenn du dich selbst ermächtigst, ermächtigst du auch alle Menschen um dich.
Dazu kultiviere das Licht in dir. Sei dir bewusst: Du bist das Licht. Zelebriere deine innere Stärke, koordiniere deine Kräfte. Biete dem Leben dein Feuer an. Lass es in die Welt strahlen!
Zu warten und faule Kompromisse zu erdulden ist für Manipura eine Schmach.
Manipura kennt nur eine Zeit. Nämlich JETZT. Nicht mehr aufschieben oder verstecken. Jetzt ist die Zeit, um dich zu leben.
Du willst Manipuras Sprache lernen?
Praktiziere kraftvolle Atemtechniken wie den wärmenden Ujjayi, Surya Bedha oder Kapalabhati. Durch Drehhaltungen, Übungen für den unteren Rücken und die Bauchmuskulatur spürst du intensiv deine eigene körperliche, energetische und geistige Stärke.
Uddiyana Bandha und Agni Sara sind Energietechniken, die uns in die Essenz von Manipura hineinführen.
Gerade in der lichtarmen Jahreszeit pflege durch kurze Sonnenbäder eine bewusste Lichtaufnahme, genieße die Gesellschaft von Feuer (Kamin, Kerze, Lagerfeuer).
Finde heraus, was dich begeistert, was dir ein Funkeln in die Augen zaubert. Wobei vergehen die Stunden wie im Flug? Mach mehr davon!
Du hättest gerne ein wenig Unterstützung auf dem Weg in dein Licht und deine Kraft? Hier findest du eine Meditation, um dem Klang deines Feuers zu lauschen.
Ich freue mich auf dich!
Mit feuriger Liebe
Danja
Lust auf mehr Chakrageschichten von Danja Lutz?
Hier geht’s zur Chakrageschichten Teil 1 – Muladhara Chakra
Hier geht’s zur Chakrageschichten Teil 2 – Swadhisthana Chakra
Hier geht’s zur Chakrageschichten Teil 4 – Anahata Chakra
Hier geht’s zur Chakrageschichten Teil 5 – Vishuddha Chakra
Hier geht’s zur Chakrageschichten Teil 6 – Ajna Chakra
Hier geht’s zur Chakrageschichten Teil 7 – Sahasrara Chakra
Fotocredits: pexels (1)
yoga.ZEIT übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Die Inhalte dieser Plattform dienen zu informativen Zwecken in redaktioneller Art und Weise und stellen somit keine Heilaussagen oder Versprechen zu Behandlungserfolgen und dergleichen dar.