Anlässlich des Weltyogatags 2020 schrieb Lena Raubaum diesen Text als “Ode an die Yogapraxis”, in dem sie Yoga gegenüber eines der wichtigsten Wort ausspricht: DANKE. Wofür? Das liest du hier.
Du, Yoga: ich will dir heute eines der wichtigsten Wörter sagen, die es gibt. „Danke“. Weißt du, du bist unschätzbar wertvoll für mich. Gar nicht auszumalen, was oder wer oder wo ich ohne dich wäre. Ich sage es dir viel zu selten, doch: dich zu kennen und um dich zu wissen, ist etwas ganz Besonderes – für meinen Körper, meine Seele, mein Gemüt, meine Gedanken, mich.
Danke, dass ich durch dich immer wieder zu meinem Atem zurückfinde.
Dadurch spüre ich, dass ich am Leben bin.
Danke, dass du so viele Wege der Praxis und Begegnung mit dir offenbarst.
Dadurch entdecke ich, was Vielfalt und Akzeptanz bedeutet.
Danke, dass du wertvolle Fragen für mich aufwirfst, für die ich stets neue Antworten finde: wer ich sein kann, was mich ausmacht, was mir wichtig ist, wie ich diesem großen Ganzen dienen kann, wie ich mit meinen Mitmenschen umgehe oder ob es jetzt „der“ oder „das“ Yoga heißt.
Dadurch wird mir bewusst, dass meine Fragen wichtiger als Antworten sind.
Danke, dass ich durch dich dieses Wunder namens „Körper“ kennenlernen kann.
Dadurch komme ich mir selbst näher – und meinen Zehen.
Danke, dass ich wegen dir so viele andere Menschen treffe, die auch so viel Zeit mit dir verbringen.
Dadurch ist es mir möglich, mich mit anderen auszutauschen und zu verstehen, dass jeder und jede von uns nicht nur eine Yogamatte, sondern auch ein ganz eigenes Packerl durchs Leben trägt.
Danke, dass ich mit dir so viel lachen und weinen kann.
Dadurch merke ich, wie gefühls-voll ich bin.
Danke, dass ich mit dir meinem inneren Monolog bewusster lausche.
Dadurch kann ich darüber staunen, welch seltsame, grandiose, wunderbare, hinderliche, lustige, fiese, liebevolle und kuriose Gedanken tagtäglich durch meinen Kopf wandern.
Danke, dass ich mit dir so viel sein kann – ein nach unten schauender Hund, eine tief atmende Taube, ein friedvoller Krieger, ein stark verwurzelter Baum, ein Dreieck mit Ecken und Kanten und vor allem: ein immerfort lernender Mensch.
Dadurch wird mir klar – ich bin so viel mehr, als ich glaube.
Danke, dass du mir so viele Werkzeuge schenkst, die mich zur Verbundenheit führen: Asanas, Mantras, Mudras, Pranayama und noch so viel mehr.
Dadurch habe ich so viele Möglichkeiten, zu zufriedener Ruhe zu kommen.
Danke, dass ich dank dir lerne, wie ich mich selbst besser aushalte.
Dadurch freunde ich mich immer mehr mit dem Menschen an, mit dem ich in diesem Leben so wirklich am meisten Zeit verbringe.
Danke, dass du mir beibringst, wie sich Geduld und Ungeduld, Sanftmut und Wut, Entspannung und Stress, Ruhe und Unruhe, Heilung und Schmerz, Liebe und Ablehnung, Vertrauen und Verzweiflung anfühlt.
Dadurch kann ich immer wieder meine Mitte zwischen all jenen Gegensätzen umkreisen und den Ort der wahren Balance aufsuchen.
Danke, dass du mich zu mir bringst und mich von mir selbst ablenkst.
Dadurch kann ich erkennen, dass ich wichtig, aber echt nicht sooooooo wichtig bin.
Danke, dass ich mit dir meinen Alltag achtsamer wahrnehme.
Dadurch ist mein Leben zwar nicht immer einfacher, aber mir selbst bewusster und für mich wahrhaftiger geworden.
Danke, dass dein Weg immer weitergeht.
Dadurch weiß ich: der Weg, mein Weg ist das Ziel.
Dafür und noch viel mehr, will ich dir heute von ganzem Herzen sagen: Danke, Yoga.
Text von Lena Raubaum
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