Vata, Pitta und Kapha. So werden die drei Doshas (Prinzipien) im Ayurveda genannt. Hier erfährst du mehr über das Pitta Dosha und was Pittatypen guttut.
Das Pitta Dosha – Feuer und Flamme
Wenn eine Pitta Persönlichkeit den Raum betritt, dann ist ihr Charisma für jeden sofort spürbar. Pittamenschen füllen den Raum mit ihrer starken, dynamischen Ausstrahlung förmlich aus. Sie sind noch dazu ausgeprägte Führungspersönlichkeiten und lassen sich nicht gerne unterordnen. Oh nein, viel lieber haben sie selbst die Kontrolle. Ehrgeizig sind sie und perfektionistisch, haben überdies einen brillanten analytischen Verstand, große Willenskraft gepaart mit eindringlichem Durchsetzungsvermögen. Anders gesagt: „Wo ein Pitta, da ein Weg!“
Get ready for transformation, get ready to win
Angetrieben werden sie von ihrem inneren Feuer, das die Grundlage ihrer Konstitution bildet. Sie wollen etwas umsetzen, bewegen, transformieren. Schließlich ist Pitta das Transformationsprinzip im Körper. Leider schießt jedoch so mancher Pitta mit seiner perfektionistischen Energie oftmals übers Ziel hinaus. Dementsprechend sind Wutausbrüche, cholerische Anfälle und plötzliche Aggressionen die Folge. Aufgrund dessen ist es nicht immer einfach, mit einem ausgewiesenen Pitta zusammenzuarbeiten oder zusammenzuleben. Sie haben einen hohen Anspruch an sich selbst, allerdings auch an andere. Und sie verfügen über die Gabe, auch jeden noch so winzig kleinen Fehler oder Makel umgehend aufzudecken.

3 Dinge, die Pitta braucht
Um das innere Feuer in Balance zu halten, braucht es für diese Konstitutionen drei Dinge. Erstens: eine Pitta regulierende Ernährung. Zweitens: wirklich anspruchsvolle geistige Herausforderungen. Drittens: körperliche Bewegung. Sport ist eine optimale Möglichkeit, um aufgestaute Emotionen oder Stress abzubauen und den Kopf wieder frei zu bekommen. Siegen will Pitta auch, deshalb lieben diese Typen sportlichen Wettbewerb.
Pitta Konstitutionen verfügen über ein von Natur aus starkes Verdauungsfeuer und folglich über einen starken Appetit. Sie reagieren gereizt oder ärgerlich, wenn nicht schnell etwas Essbares zur Verfügung steht. Anders ausgedrückt: Was Pittas überaus schnell sind: “hangry” (hungry + angry).
Ideal, um Pitta auszugleichen und zu besänftigen? Salate, Rohkost, knackig gedünstetes Gemüse. Dazu noch alle natürlich süßen Speisen und grünes und bitteres Gemüse beziehungsweise Blattgemüse.
Wissen kompakt – PITTA
Pitta setzt sich aus den Elementen Feuer und Wasser zusammen und repräsentiert folglich das Prinzip der Transformation. Seine typischen Eigenschaften sind etwas ölig, heiß, penetrierend, flüssig, sauer, beweglich und scharf.
Als Transformationsprinzip oder Stoffwechselprinzip steuert Pitta maßgeblich die Aktivität des Metabolismus. Es produziert jathar agni, das zentrale Verdauungsfeuer, und reguliert die Verdauung.
Pitta ist darüber hinaus verantwortlich für das Sehvermögen und die Wärmeregulierung des Körpers, die Hautfärbung sowie die Intelligenz und die Auffassungsgabe.
Lokalisiert wird Pitta im mittleren Körperdrittel. Es hat seinen Hauptsitz im Dünndarm. Seine Nebensitze sind der untere Magen, rakta dhatu (der rote Teil des Blutes), die Augen und die Haut.
Die Pitta-Konstitution – Körperliche Merkmale
- mittelgroß, mittelschwer und sportliche Figur
- seidige, leicht fettige, oft rötliche Haare
- hoher Haaransatz
- neigt zu Haarausfall und frühzeitigem Ergrauen
- warme, rosige Haut
- heller Teint mit Neigung zu Sommersprossen und Muttermalen
- rotwangig, errötet leicht
- frühe Faltenbildung
- neigt zu Hautunreinheiten, Pickeln, Akne
- sonnenempfindliche Haut
- weiche Nagelsubstanz
- lichtempfindliche, oft gerötete, brennende Augen
- stechender, durchdringender Blick
Lebensführung, Neigungen und Talente
- guter Stoffwechsel
- stark ausgeprägter Hunger und Durst
- normaler Schlaf, neigt aber zu Einschlafproblemen
- gutes Kurz- und Langzeitgedächtnis
- neigt zu starkem Schwitzen
- unternehmungslustig
- ehrgeizig, scharfsinnig, analytisch
- starke rhetorische Begabung
- anspruchsvoll
- genuss- und luxusorientiert
- hitziges Gemüt
- leidenschaftlich, dominant
- ungeduldig, kontrollierend, reizbar
- schnell eifersüchtig
Symptome eines Pitta Ungleichgewichts
- Entzündungen
- Rötungen
- Brennen
- Hitze
- Übersäuerung
- Sodbrennen
- Verdauungs- und Leberfunktionsstörungen
- Hautkrankheiten, Rötungen, eitrige Pickel
- Schlafstörungen
- starkes Schwitzen mit starkem Geruch
- lichtempfindliche Augen
- erhöhte Reizbarkeit und Aggressionsneigung
Was Pitta erhöht – Ernährung
- übermäßiges Essen und Maßlosigkeit
- Mahlzeiten ausfallen zu lassen
- schwere, fettige und frittierte Speisen
- saure Milchprodukte wie Joghurt, Käse, Topfen etc.
- alles Fermentierte (Essig, Sojasauce, Miso, eingelegtes saures Gemüse)
- saure Früchte, Gemüse und Beeren wie Tomaten oder Erdbeeren
- scharfe Gewürze wie roter Chili, Senfsamen, Asant, Muskat
- schwere Speisen wie Kuchen, Torten, Backwaren
- hoher Fleischkonsum
- zu viel Salz
- fette Wurstwaren, Fertigprodukte und industrielle Süßigkeiten
- Kaffee, Schwarztee, Alkohol, Energydrinks
Was Pitta Dosha erhöht – Lebensstil und Verhalten
- Hitze
- Herbst
- Gefühle wie Ärger oder Zorn
- emotionale Anspannung
- unbefriedigende berufliche Situation
Was Pitta Dosha ausgleicht – Ernährung
- mindestens drei regelmäßige, ausreichend sättigende Mahlzeiten, damit kein Heißhunger entsteht
- Nahrungsmittel mit den Geschmacksrichtungen süß, bitter und herb
- das Mittagessen als Hauptmahlzeit – immer mit genügend Eiweiß wie beispielsweise Hülsenfrüchten, Huhn oder Fisch
- ausreichend frischer Salat und Rohkost zur Hauptmahlzeit
- Salat nur mit Olivenöl und Zitrone mariniert
- nur wenig Salz, am besten Steinsalz
- mit genügend Ghee zubereitete, kühlende Speisen
- Essen in einer ruhigen und entspannten Stimmung
- gründliches Kauen – nicht zu schnelles Essen
- besonders empfehlenswert: knackig gedünstetes Gemüse, frische Salate, Rohkost, Melone, Gurke
- grünes Gemüse wie Spargel, Spinat, Mangold, Brokkoli, Kohlsprossen, Zuckerschoten, Staudensellerie, grüne Bohnen, Paprika, Zucchini und bittere Blattsalate
- alle süßen Gemüsesorten wie Kartoffeln, Pastinaken und Fenchel
- Alle bitteren, süßen und etwas schweren Gewürze wie Koriander, Kardamom, Fenchel, Kurkuma, Safran und alle frischen Gartenkräuter besänftigen Pitta
- Keine Mahlzeit ausfallen lassen!
Was Pitta Dosha ausgleicht – Lebensstil und Verhalten
- regelmäßiges, tägliches Sportprogramm, um so richtig ins Schwitzen zu kommen und sich auszupowern
- Sportarten wie Laufen, Ball- und Mannschaftssportarten, Schwimmen, Kampfsport
- dem Wunsch nach Anerkennung und Herausforderung Ausdruck zu verleihen
- Ruhe, Entspannung – regelmäßige Yogapraxis, Pranayama, Meditation
- Kühlen mit Rosenwasser und Perlenschmuck
- kühlende Buttermilch-Stirngüsse
- intensive Kopfmassagen mit Pitta-Öl
- Ganzkörper-Ölmassagen mit kühlendem Pittaöl
Ernährungstipps und Alltagstipps für Pittatypen

Frühstück
Der beste Start in den Tag: ein entsäuernder Pitta-Tee. Dazu ein Müsli mit warmer Hafermilch, Reismilch oder Mandelmilch und frischem süßem Obst. Das hervorragende Verdauungsfeuer kann morgens auch mühelos ein weiches Ei oder Gemüserohkost sowie getoastetes Brot mit Butter oder einem vegetarischen Aufstrich verdauen. Auf Wurst, Käse und Kaffee sollte trotzdem morgens verzichtet werden.
Mittagessen
Das Mittagessen sollte als Tages-Hauptmahlzeit idealerweise immer alle Geschmacksrichtungen enthalten. Besonders wichtig: der süße, bittere und herbe Geschmack. Es sollte zudem stets frisch gekocht sein. Sehr hungrige Pittas besänftigen ihr loderndes Feuer am besten damit, dass sie den Nachtisch bereits als Vorspeise genießen. Der süße Geschmack besänftigt nämlich das hitzige Gemüt. Wichtig für diese Konstitutionen ist, dass das Mittagessen immer ausreichend Eiweiß (Huhn, Fisch, Hülsenfrüchte) und etwas kühlendes Ghee enthält.
Beim Salat sind die bitteren Sorten wie Rucola, Radicchio, Chicorée oder Endivien zu bevorzugen. Der Salat sollte überdies nur mit Olivenöl und Zitronensaft mariniert werden. Zum Essen nur wenig warmes Wasser oder ein kleines Bier trinken. Nach dem Essen empfehlen wir einen Espresso.
Abendessen und Abendgestaltung
Das Abendessen sollte auch für Pitta-Menschen unbedingt gekocht, warm und leicht verdaulich sein. Hierzu eignen sich Suppen, vegetarische Eintöpfe mit viel Sauce. Demzufolge auch Pastagerichte mit wenig Nudeln und viel Sugo. Oder aber auch knackiges Gemüse aus dem Wok mit Reis.
Zur Suppe dürfen Pittas gern getoastetes Brot mit oder ohne vegetarischem Aufstrich essen – denn Pitta hat gerne etwas zu beißen. Die Zeit vor dem Abendessen ist ideal für ein auspowerndes Sportprogramm (Mannschaftssport, Kampfsport, Laufen), um emotionale Anspannungen und Stress abzubauen.
Vor dem Schlafengehen beruhigen Pittas ihren Geist am besten mit ausgleichenden oder kühlenden Pranayamas wie Nadi Shodana und Sitali sowie einer kurzen Meditation.
Fotocredits: pexels.com / pixabay.com
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