Yoga für mehr Kraft & Mut
Geht es dir auch manchmal so, dass du dir einfach noch mehr Kraft und Mut wünschst? Dass du dir denkst “Ich sollte mich im Leben einfach viel mehr trauen”? Dass in dir ganz viel Potenzial schlummert, dass du noch nicht so ausgelebt hast, wie du gerne würdest/könntest/möchtest/solltest?
Na dann tauch doch jetzt einmal so richtig in deine Helden- oder Heldinnen-Kraft ein!
Spüre den Mut, die Stärke und die Durchsetzungskraft, die in dir stecken und lass sie mal so richtig pulsieren. Mit beiden Füßen fest am Boden, kraftvollen Armen, einem Tigerblick für das Wesentliche und unumwerflicher Stabilität.
Diese Mini-Asanareihe unterstützt dich dabei – wir empfehlen, dass du sie entweder in deine Praxis einfließen lässt oder dich kurz davor ein bisschen aufwärmst.
Ardha Utkatasana (Stuhl)
Beuge aus dem aufrechten Stand ausatmend beide Knie; achte darauf, dass die Knie nicht über die Zehen ziehen.
Bleibe stabil in dieser Haltung und ziehe nun mit der nächsten Einatmung beide Arme gestreckt über den Kopf hoch, bis sie in einer Linie mit Rücken und Kopf sind.
Stell dir vor, du würdest den kostbarsten Block der Welt zwischen deinen Beinen halten, um deine Ober- & Unterschenkel parallel zu halten.
Bleibe mindestens 10 Atemzüge in dieser Asana – so steigerst du eindeutig dein Durchhaltevermögen und machst im so richtig Beine.
Virabhadrasana I (Heldenhaltung I)
Steige aus dem Stand mit dem rechten Fuß weit nach hinten. Achte darauf, dass dein Gewicht auf der Außenkante dieses Fußes ruht. Zur Stabilisierung drehe den Fuß in einen
Winkel von 45°–90°.
Beuge dein linkes Knie bis über das Fußgelenk; das Becken ist jetzt nach rechts geöffnet.
Mit einer tiefen Einatmung beide Arme gestreckt nach oben über den Kopf heben; die Schultern ziehen nach unten.
Halte die Asana (Yogaposition) auf beiden Seiten für 10 Atemzüge.
Blicke bewusst nach vorne und spüre mit jeder Einatmung mehr Mut, Klarheit und Standfestigkeit in dir erwachen.
Parsvakonasana (seitliche Winkelhaltung)
+ Trikonasana (Dreieck)
Beuge dich aus der Haltung von vorhin (Held I) zu deinem linken Fuß hinunter. Achte darauf, dass dein Becken nicht nach vorne ausweicht sondern sich zur Seite aufdreht.
Stütze dich mit dem Ellbogen am linken Knie ab; zieh gleichzeitig die gesamte linke Flanke lang, indem du den linken Arm weit über den Kopf streckst – nur den Arm, nicht die Schulter.
Nimm das Gewicht auf deinen Füßen wahr, entspanne deine Zehen.
Du befindest dich jetzt in Parsvakonasana.
Um den Brustbereich zu öffnen und die Wirbelsäule in eine Drehung zu bringen, strecke nun das linke Knie wieder durch, legen die linke Hand zur Stabilisierung auf dem Boden ab (sollte das dazu führen, dass dein Becken sich verdreht, dann nimm lieber einen Block zu Hand – wichtig ist, dass du dich gut zur Seite öffnen kannst, und nicht, dass deine Hand auf den Boden kommt!). Strecke den rechten Arm einatmend hoch. Blicke bewusst hinauf in die rechten Handfläche.
Halte diese Asanas (Yogapositionen) für jeweils 5 bis 10 Atemzüge und wechsle dann auf die andere Seite.
Dreiecks-Variationen stärken das Rückgrad, wodurch du auch auf geistiger Ebene Unterstützung findest, wenn es darum geht, zu dem zu stehen, was du für richtig hältst.
Anjaneyasana-Variation (Halbmond-Haltung)
Senke aus einem Ausfallschritt dein rechtes Knie und dein Becken tief ab – Schienbein und Fußrücken liegen zunächst auf der Matte auf.
Achte darauf, dass dein linkes Knie nicht im spitzen Winkel steht. Lege, wenn notwendig, eine Decke unter dein rechtes Knie.
Hebe nun den rechten Unterschenkel in Richtung Gesäß und – wenn möglich –
umfasse das Fußgelenk mit beiden Händen.
Halte die Position auf jeder Seite für 5 bis 10 Atemzüge.
Diese Position hilft dir vor allem auch, dein Gleichgewicht zu halten – ein guter Ausgangspunkt für mehr Mut und Kraft.
Utthan Pristhasana
Beuge den Oberkörper aus dem gestreckten rechten Ausfallschritt (Knie über Knöchel!) weit nach vorne und zieh gleichzeitig deine Sitzbeinhöcker nach hinten oben – das schafft Länge im unteren Rücken und mehr Öffnung in der Hüfte.
Falte nun beide Hände hinter dem Rücken, beuge die Ellbogen, zieh sie Richtung Kopf und öffne bewusst die Schultern ohne dabei die Position zu verändern.
Halte die Asana (Yogaposition) 5 bis 10 Atemzüge auf jeder Seite.
Diese Position bringt dir Kraft und Offenheit, Stärke und Geschmeidigkeit, Stabilität und Flexibilität.
Parsva Uttanasana
Steige mit dem linken Fuß einen großen Schritt nach vorne. Der rechte Fuß ist ca 45° nach innen gedreht, um die Hüfte zu entlasten. Beuge dich nun aus der Hüfte nach vorne, sodass die Wirbelsäule gestreckt bleibt.
Lege die Hände angenehm am Schienbein oder am Boden ab.
Nun stelle den vorderen Fuß auf, sodass die Dehnung ein Stück weiter nach oben in den Gesäßmuskel zieht.
Halte diese Asana (Yogaposition) ca. 10 Atemzüge auf jeder Seite und komm dann im Fersensitz auf deine Matte zum Nachspüren.
Diese Position erinnert dich an die Hingabe, die es als Held/in zu entwickeln gilt.
Garbhasana (Kind)
Lasse dich aus dem Fersensitz sanft nach vorne fallen bis Ihre Stirn die Matte berührt. Deine Unterarme liegen entspannt neben den Unterschenkeln, die Handflächen zeigen nach oben.
Deine Atmung fließt tief in die Oberschenkel und massiert deinen Bauchraum.
Kraft und Mut müssen nicht immer aus einer
Heldenposition heraus wachsen. Du kannst diese Eigenschaften auch aus kindlicher Geborgenheit heraus entwickeln und wahrnehmen.
Fotos und Styling: Momo Pröll
Modell: Sonja Roffeis
Text & Asanapraxis: Lena Raubaum & Birgit Pöltl
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