1947 als Francis Charles Georges Jean André Heller-Huart in Wien geboren, hebt er sich Zeit seines Daseins aus Schubladen heraus. Bestätigt und provoziert, polarisiert und begeistert. Als Chansonnier, Radiomacher und Schauspieler. Zirkusdirektor, Regisseur und Universalkünstler. Poet vieler Disziplinen, Gärtner der Träume und Vater.
André Heller bezeichnet sich als „Expeditionsmensch“, als „Auslage in Arbeit“ und setzt sich ernsthaft und lächelnd mit seinem Selbst und seinen Rollen auseinander. Um eine Ähnlichkeit mit dem zu bekommen, den er sich vorstellt. Mit sich befreundet zu sein. Mensch zu werden. Hellers Fantasie, das aufbrechende „Selbst-Entschubladisieren“ und seine vielfältigen Kreationen, bewogen mich dazu, ihn für diese Ausgabe um ein Interview zu bitten.
Interview: Lena Raubaum
Fotos: Suzy Stöckl
In der Luft liegen Februarkälte und aufgeregte Vorfreude als ich läute. Läute bei der Wiener Wohnung eines Menschen, der sich auf seiner Lebensreise stets dem Schöpferischen gewidmet hat: André Heller.
Der Flur riecht nach Sandelholz und führt zu einem großen Zimmer, das von Kunstwerken umarmt wird. Ich warte – mit einer Bücherwand als Rückendeckung.
„Ich habe doch gar keine Ahnung von Yoga!“, meint André Heller als er wenig später Platz nimmt und in einer älteren yoga.ZEIT Ausgabe blättert. Ich wolle mit ihm auch nicht so sehr über Yoga sprechen, vielmehr über Kreativität. „Na dann …“, er lehnt sich in seinen Sessel und sagt in bestimmter Sanftheit: „Fragen Sie mich! Interviews sind für mich ein Weg zu überprüfen, ob das, was ich denke, immer noch meiner Erfahrungswahrheit entspricht.“

Ich werfe einen Blick auf meine Notizen und beginne: „Sie haben in Ihrem Leben viele Rollen eingenommen und eine sehr wichtige, vielmehr auch aktuelle davon ist die eines Gärtners. Darum meine Frage: Wenn die Kreativität ein Garten für Sie wäre, welche Pflanzen würden dort wachsen?“
Der Garten meiner Vorstellung ist ein Paradiesgarten, aus dem nichts vertrieben werden darf, kann, soll. Da gibt es einfach alles nebeneinander und miteinander. Ein schöner Garten ist für mich kein wissenschaftlich-botanischer, wo lateinisch-verwirrende Taferln sagen, dass ist diese oder jene Pflanze, sondern wo die Orchidee neben dem Edelweiß, der neuseeländische Baumfarn neben der Palme und das Anden-Gras neben der Rose aus Marokko gedeiht. Diese friedliche Koexistenz ist aber nicht einfach. Machtvolle Pflanzen verdrängen die Schwächeren und da sind auch jegliche „Umerziehungen“ zwecklos. Aber meine spirituell gespeiste Erfahrung ist, dass „Nicht-Verträglichkeiten“ dann verträglich sind, wenn man energetisch ein anderes Generalklima schafft.
Mein Anima Park in Marrakesch gleicht nach 8 Jahren bereits einem 70 Jahre alten Garten der Vielfalt. Wissenschaftlich gibt‘s dafür keine schlüssige Erklärung. Spirituell schon. Denn wir haben jede Pflanze dorthin eingeladen und ihr vermittelt, warum wir sie bitten, sinnlicher Teil von Anima zu sein. Wir haben aus ganz Marokko alte Pflanzen geholt, darunter sehr viele sogenannte verkrüppelte Bäume, auch 25 m hohe Palmen aus Oasen, die aus Wassermangel vom Tod bedroht waren. Sie sind jetzt machtvolle Details eines Arbeitsergebnisses, das Heilwirkung bedeutet, Frieden, Inspiration und Schönheit, Duft, Kühle und Schatten ist. Ich wusste: „Das Schlimmste, was geschehen kann ist, dass ich mich in meinen Hoffnungen irre!“. Habe ich aber Gottlob nicht. Das macht übrigens vielen Gärtnern die Anima besuchen zu schaffen, sie werden geradezu wütend, weil plötzlich DAS neben DEM existiert ohne irgendwelche Tricks, was jahrhundertelang so nicht der Fall war. Das gibt den Fachleuten durchaus zu denken.
Ich frage Heller, wer oder was Dünger für diesen Kreativitätsgarten war. Das Universum, antwortet er, denkt dabei in seine Hände hinein. Er habe alle Hilfen des Himmels und der Erde gebeten, dass ihn das Projekt nicht ruiniere. Schließlich hätte das durchaus sein können. Grundsätzlich gab es jedoch ideale Bedingungen: Sonne, viel Wasser, ein förderliches Klima, gute und viele Mitarbeitende aus der Umgebung. Allerdings galt es, den dort vorherrschenden Lehmboden durch fruchtbare Bodenverhältnisse zu ersetzen, was Heller auch so manche Panikattacke bescherte. Doch der Schutz des Universums, das Wetter und die Menschen führten zu konzentrischen Ringen an Wünschen und Gebeten, die das Projekt gedeihen lassen.
Meine wunderbare Frau Albina und ich sind jetzt in manchem für fast 3.500 Menschen in unserer Nachbarschaft verantwortlich. Das sollte so sein. Wir haben geholfen eine Schule zu gründen, in der Frauen gemeinsam mit ihren Kindern alphabetisiert werden, haben Strom- und Wasserversorgung für die Umgebung geschaffen. Und jetzt ist eine Ambulanz geplant. All das ist energetisch Teil von Anima. Abgesehen davon: es ist ein großer, sehr großer Unterschied, ob man an seinem Wohnort von Glücksluft und wohlgesonnenen Verbündeten umgeben ist, oder von Menschen die einen argwöhnisch beäugen und als unsolidarisch empfinden

Glücksluft. Damit meine er Ermutigungskultur. Es sei für ihn im deutschsprachigen Raum ein seelenklimatisches Problem, dass es einen Mangel an Ermutigung gebe. Das sei im globalen Süden anders. Würde er in Wien oder Berlin einem Fremden auf der Straße von einem Projekt erzählen, bekäme er als skeptische Antwort: „Na viel Glück! Da haben Sie sich ja was vorgenommen.“ In Italien hätte er gehört: „Das wird großartig. Sie können ja was, das haben Sie ja schon oft bewiesen!“ Glücksluft, Ermutigung, die sei für Anima wichtig gewesen. Wieso eigentlich der Name Anima für André Hellers Garten in Marokko?
Anima bedeutet: Die weibliche Seele, meint André Heller und spricht weiter: Ich hätte mein Leben geschwänzt, wenn ich übersehen hätte, dass für mich Relevantes und Erhellendes meist von Frauen kam. Früher habe ich bei einigen meiner Konzerte nach einer bestimmten Zeit das Saallicht andrehen lassen, um das Publikum anzuschauen. So fünf Minuten – was lang ist! Ich wollte wissen, wer anwesend ist und mir zuhört. In den ersten Jahren waren das zu 85% Frauen! Mein Auftrittslied ab 1970 begann so: „Weine wieder, wenn Du weinen willst, verzichte nicht auf die Verzweiflung, leiste dir eine Mutlosigkeit, sabotiere den Helden in dir.“ Diese Aussage haben die Männer verabscheut.
Ich glaube sehr an die hilfreiche Energie mancher weiblichen Eigenschaften. Auch in den Männern. Viele Bedenken von Menschen, die für meine Projekte wichtig waren, konnte ich nur auflösen, weil ich mit der Klugheit dieser meiner weiblichen Anteile argumentiert und gehandelt habe. Wesen, die Menschen in die Welt bringen, sind anders als Wesen, die Menschen auf der Welt eliminieren. Jemand, der mit wachen Sinnen Leben schenkt, hat sehr häufig einen höheren Respekt und eine höhere Verantwortungsbereitschaft für das Leben in all seinen Formen. Das ist ganz logisch. Natürlich gibt es auch großartige Männer – sowieso. Alle Pauschalierungen sind Schwachsinn.

Universum, Hilfen des Himmels und der Erde, weibliche Seele. Hellers Worte verraten tiefes spirituelles Bewusstsein. Wie oder wann kam das eigentlich in sein Leben?
Wenn wir in die Welt kommen, sind wir innerlich noch in der Klarheit. Und dann unternehmen wir Tausenderlei, um das Wissen ins Vergessen zu bringen. Unsere Erziehungsprozesse sind wie riesige Schwämme, die versuchen, auf der Tafel des Bewusstseins die Kreideschriften großer Weisheiten und Gewissheiten zu löschen. Ich verlor dieses Wissen auch und musste mich durch positive und negative Erschütterungen zurückarbeiten zu der Bibliothek der Weisheit, die jede Seele in sich trägt.
Erst dachte ich, ich sei ein menschliches Wesen auf der Suche nach menschlichen Erfahrungen. Dann dachte ich, ich sei ein spirituelles Wesen in einem menschlichen Körper auf der Suche nach spirituellen Erfahrungen. Aber mittlerweile glaube ich – und da muss ich jetzt kurz nachdenken, ob das noch so stimmt – ja, wir sind spirituelle Wesen in einem menschlichen Körper auf der Suche nach menschlichen Erfahrungen!
Der Unterschied liege für ihn darin, ob man das, was man im Grunde weiß, hier suche oder das, was man nicht weiß. Wahrscheinlich – da wagt er keine grandios selbstbewusste Aussage – sei die Spezialität unseres Planeten die Polarität. Das müsse eine derartige Attraktion sein, dass wir alle dieses Studium auf Erden buchen. Ohne Spiritualität wäre das Leben die Hölle, ein ständiges Wieso. Wieso ich? Oder wieso das? Warum jenes? Wer sich jedoch als Mensch daran erinnert, dass er das Polaritätsstudium gewählt hat, findet darin Sinn.
Es ist nur so: in diesem Menschen-Körper ist das Leben für jemanden wie mich, mit seinen hauptsächlich empfindsamen und zwischentonreichen Wahrnehmungen, häufig maßlos herausfordernd. Yoga ist vermutlich das schöne Gegenteil von dem, was ich fühle, nämlich fast überhaupt nicht in diesem Körper zu Hause zu sein. Ich sollte einen Button tragen, auf dem steht: „Wiedergeburt? Nein, Danke!“ Mein Geist ist oft auf der Flucht aus diesem Körper und will heimwehkrank Nachhause. Kennen Sie den Film „E. T.“? Mich hat selten etwas so berührt wie dieser Augenblick, wenn E.T. zum Himmel deutet und sagt „Home“. Das verstehe ich total. Das ist mein Gefühl.

Zuhause. Da fühlt sich Heller zuweilen in der Musik von Schubert, in den Gemälden von Arnulf Rainer, in den Worten von Stifter bis Winkler. Zuhause fühlt er sich auch in Marrakesch, Wien und auf Reisen. Wer bietet ihm ein Zuhause in der Spiritualität, wer waren und sind seine Lehrer?
Mein bester Freund ist ein Schamane aus Kolumbien, den ich seit 23 Jahren kenne und mit dem ich sehr ernsthaft arbeite und stets verbunden bin. Ohne ihn hätte ich meine Mir-Zumutungen nicht durchgestanden. Und dann gibt es da auch noch eine weitere spirituelle Meisterin, eine ehemalige Volksschullehrerin aus Wien. Die kam in mein Leben, als mir eine ganz besondere Frau sagte, dass sie von mir schwanger ist. Ich wollte kein Kind, wollte keine Verantwortung und dachte, wenn ich nur halb so unzulänglich wie mein Vater wäre, schaffe ich das nicht. Also hatte ich monatelang heftigste Abwehrreaktionen. Diese waren so massiv, dass es mir wie drei Wunder auf einmal vorkam, dass diese Frau nicht aufgegeben hat.
Und als das Kind zur Welt kam und mir binnen Sekunden offenbarte, dass es bedingungslose Liebe ohne Wenn und Aber gibt, wollte ich wissen, wer der Mutter die Stütze gegeben hat, soviel stärker als ich zu sein. Sie schrieb mir einen Namen und eine Telefonnummer auf. Und dann traf ich in einer Wohnung im 7. Stock eines Gemeindebaus eine zauberhafte und bescheidene Lehrerin, die sich zunächst auf der menschlichen Ebene ein wenig fürchtete, dass da der André Heller daherkommt. Aber nach fünf Minuten wusste ich: von dieser Meisterin kannst du viel und lange Überfälliges lernen, findest Trost und kostbare Einsichten.
In entsetzlichen Situationen sei es gar nicht so leicht, das zu finden, was man als Trost aushält. Musik funktioniert für André Heller selten, ist manchmal zu viel. Schubert ginge grade noch, Mozart sage ihm „Lass mich in Ruh!“ Aber was er immer lesen konnte und einer Bepanthen-Salbe auf offener Wunde glich, war Yogananda. Der hätte ihm stets gutgetan, ihn getröstet.
Ich komme noch einmal zurück auf André Hellers Sohn, Ferdinand. Wie hat er bei ihm eigentlich Kreativität gefördert?
Im Grunde durch Liebe und der Gewissheit, dass keine Situation möglich ist, in der er sich nicht restlos auf mich verlassen kann und wir führen bis zum heutigen Tag viele, viele innige Gespräche und haben ernstes Interesse füreinander. Er war sehr rasch viel weiter als ich. Ich stelle überhaupt fest, dass es jetzt junge Leute gibt, die mit 21 oder auch schon mit 16 Jahren auf dem Erkenntnisstatus sind, auf dem ich erst mit 45 war. Die haben Eltern, die ihnen offenbar nicht den Verrat des Wissens nahebringen. Als der Ferdinand 6 Jahre war, habe ich ihn beim Spielen in unserem italienischen Garten beobachtet. Er hat immer wieder sein Tun unterbrochen und lief zu einem Baum um diesen zu umarmen. Ich fragte ihn: „Was machst du da?“ und seine Antwort lautete: „Das weißt du doch. Der Baum ruft mich!“. Hätte ich gesagt, dass so etwas Unsinn ist, hätte das böse Auswirkungen gehabt.
Es hängt von unserer Bewusstseinsreife ab, wie viel wir zum Löschen des Wissens und der Klarheit unserer Kinder beitragen oder nicht. Das ist von wirklich höchster Wichtigkeit. Wenn ein paar Millionen Menschen mehr so sind, dass sie nicht ein dreiviertel Leben oder bis zum Totenbett brauchen, um sich selbst aus der Lawine der Verstörung, der Angst, der Hilflosigkeit freizuschaufeln, passieren in der Welt erstaunliche Veränderungen. Viele Kinder und Jugendliche von heute sind ganz andere Kaliber. Nicht so anmaßend oder so materialistisch oder so panisch. Sie ruhen in sich mit einer Gewissheit, begriffen zu haben, was Not tut. Da müssen sich unsere Politiker warm anziehen. Millionen Jugendliche Weltweit sind derzeit bereit Verantwortung für diesen Planeten zu übernehmen und mahnen bei den Regierungen und Konzernen leidenschaftlich unopportunistisches Handeln ein. Greta Thunberg ist nur eine von ihnen. Darum bin ich optimistisch und unterstütze diese Bewegungen so gut ich kann.

Wofür er sonst noch gern seine Zeit hergibt? Vor allem Wurzeln zu ziehen aus dem, was er gelernt habe. Lernen allein genüge nicht. Man müsse sein Verhalten ändern – so Heller. Den magischen Zusammenhang zwischen dem, was wir tun und sind und dem, was wir von anderen gerne hätten, habe er auch erst später verstanden. Er sei auch kein Freund der Vorstellung, dass Künstler – meist selbsternannte – das Recht hätten, sich zu allem und jedem zu äußern. Man solle überhaupt nur über das reden wovon man wirklich etwas verstünde. Man solle im Laufe der Zeit von immer weniger reden. Schweigen sei unterschätzt.
„Jetzt habe ich Ihnen schon so viel erzählt, sagt Heller. Fragen’s mich noch eine letzte Frage.“ Mein innerer Monolog rast los und denkt, welche es sein soll und so höre ich mich selbst: „Was raten Sie Menschen, die schöpferisch tätig sein wollen, sich aber selbst immer wieder sabotieren?“
Man sollte begreifen, dass man als Entwurf zu einem Menschen geboren wird und daraus engagiert einen gelungenen Menschen entwickeln muss. Mach dich gelungen, indem du dich lernend verwandelst! Das bedarf täglichen Einsatz bis zum letzten Atemzug.
Und ich glaube, man soll möglichst so leben, dass man am Ende sich und der Welt auf den Grund gegangen ist und das heißt: ausloten, was man kann und was nicht. Ich bin für maßloses Ausprobieren! Es gibt keine Niederlagen. Viele haben Angst, etwas zu beginnen, weil es schief gehen könnte. Aber es geht nicht schief! Es sagt nur: Danke, dass du es probiert hast, du hast die Erkenntnis, mehr brauchst du nicht, Adieu, lass dich auf etwas anderes ein. Das befreit! Weil man ja genau diese Erfahrung nicht noch einmal machen muss. Hättest du es unversucht gelassen, dann hättest du womöglich ein Leben lang gedacht, genau das wär’s gewesen. Also bitte: ausprobieren, Sehnsüchte nicht ranzig werden lassen. Sonst gären sie und vergiften einen.
Eines will ich doch noch wissen. Heller schmunzelt und hört zu. In seinem Buch „Uhren gibt es nicht mehr“ sind Gespräche nachzulesen, die er mit seiner Mutter in ihrem 102. Lebensjahr geführt hat. Fast jedes beginnt mit „Wie geht es dir?“ Darum meine letzte Frage: „Wie geht es Ihnen, Herr Heller?“
Ich habe immer wieder den Wunsch nach Hause zu gehen. Aber das Universum ist schlau, schickt mir vieles, das mich hier hält. Mein Sohn verankert mich durch unsere bedingungslose Liebe, meine zwei Enkelkinder sind so eine unerschöpfliche Freude. An meiner Seite ist eine kluge, weise und hochbegabte, äußerst hilfreiche Frau und es gibt einige wirklich interessante und anregende Freundinnen und Freunde. Doch per Saldo bin ich für den Abschied bereit. So viele mir wichtige Wegbegleiter sind ja schon lange übersiedelt. Es gibt keinen Grund für Angst vor dem Tod. Wenn die Leute sich vor dem Sterben fürchten, sage ich: jeder hat das noch geschafft! Wirklich jede und jeder! Das muss euch doch imponieren! Ich gastiere in diesem André Heller um bestimmte Erfahrungen in der Polarität zu erlangen und da soll offenbar noch ein bisschen was ausgekostet werden. Aber, noch einmal, eine Schreckensvision ist das Verlassen des Körpers, der Abschied von der Erde für mich ganz und gar nicht. Sterben bedeutet nicht mehr als, alles hinter zu lassen, was man zutiefst nicht ist.

Abschied. Diesen nehme ich nach eineinhalb Stunden. Die Februarluft holt mich zurück, Hellers Worte hallen nach. „Interview“ bedeutet „sich gegenseitig sehen“ und aus dem Plan, einander zu sehen, wurde nun eine Unterhaltung, die – so wie es Kreativität vermag – von einem zum Hundertsten, vom Hundertsten ins Tausendste und vom Tausendsten zu Essentiellem führt. Soviel steht fest. Und noch etwas steht für mich fest. André Heller hat viel Ahnung von Yoga. Das sage ich ihm beim nächsten Mal.
Dieses Interview erschien in der April 2019 Printausgabe des yoga.ZEIT Magazins zum Schwerpunkt Thema “Kreativität”.
Folge uns auch auf Facebook und auf Instagram.
yoga.ZEIT übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Die Inhalte dieser Plattform dienen zu informativen Zwecken in redaktioneller Art und Weise und stellen somit keine Heilaussagen oder Versprechen zu Behandlungserfolgen und dergleichen dar.