Wir feiern Shivaratri in Europa: 28.2.2022 / Shivaratri in Indien: 01.03.2022 Shivaratri oder Mahashivaratri, die Nacht des Shiva, ist im Hinduismus ein wichtiger Feiertag. Was es mit diesem besonderen Feiertag auf sich hat? Das liest du hier.
2022 ist ein Jahr in dem es eine kleine Herausfordrung ist den Mond- und Sonnenkalender zu synchonisieren, deshalb feiern wir in Europa und Indien mit einem Tag Unterschied.
Für alle die es wissen wollen wie das zustande kommt: Shivaratri ist genau wenn der abnehmende Mond zwischen 8% und 3 % scheint. Bis der Mond am 1. März in der westlichen Hämisphäre ankommt, hat er nur noch 1% Strahlkraft, deshalb feiern wir in unseren Breitengraden schon am 28. Februar Shivaratri und in Indien am 1. März 2022. (Danke an Christopher Wallis für die Aufklärung).
Shivaratri – Die Nacht Shivas
Für viele Menschen – vor allem für die Verehrer*innen von Shiva – ist Shivaratri das höchste Fest. Nach dem Hindu-Kalender findet der Feiertag am 14. Tag des Monats Phalguna, nach modernem Kalender Ende Februar/Anfang März statt. In dieser Nacht wandelt Shiva über die Erde und nimmt alle “Sünden” von seinen Verehrer*innen. Gefeiert wird überdies die Hochzeit von Parvati und Shiva und drückt so die Vereinigung der individuellen Seele mit der kosmischen Seele aus.
An Shivaratri werden vielerorts, auch hierzulande, die ganze Nacht hindurch von Trommelklang begleitete heilige Lieder (Bhajans und Kirtans) zu Ehren Shivas gesungen. Während einige Menschen in dieser Zeit fasten, ist das Wesentliche aber, die ganze Nacht hindurch wach zu bleiben, um die Trägheit und Unwissenheit (Tamas) des Geistes zu überwinden und der Shiva-Natur in sich ein Stück näher zu kommen oder vielleicht sogar Atman, das innewohnende Selbst, zu verwirklichen.
Eine Playlist für dein Shivaratri
Shiva – Zerstörung und Erneuerung
„Shiva“ wird mit „der Glückverheißende, der Liebevolle, der Gütige“ übersetzt und ist mythologisch der Uryogi. Er heißt aber auch „das höhere Selbst“ und „das Göttliche überall“. Wir können „Om Namah Sivaya“ laut oder im Geiste wiederholen oder in Form einer Meditation verwenden.
Shiva symbolisiert ebenfalls die Kraft der Transformation. Er verkörpert die universelle Kraft der Zerstörung, die jegliche Existenz beendet und aus der jegliche Existenz neu entsteht. Shiva wird üblicherweise in einer Meditationshaltung dargestellt, wobei er einen Dreizack und eine Trommel hält und eine Schlange um den Hals trägt. Shiva trägt die Ausrüstung eines Sadhu (Bettelmönch) mit sich:
- die Japa Mala (Gebetskette)
- eine Bettelschale und
- den Yoga Danda (Stock).
Seinen Haaren entspringt ein Wasserstrom – dieser stellt den Fluss Ganges dar. Er strömt aus dem Kopf Shivas (das Sahasrara Chakra steht für das höchste unveränderliche Bewusstsein).
Der Dreizack symbolisiert die drei Gunas, die drei Eigenschaften der Natur, die alle von Shiva beherrscht werden. Die Schlangen stehen auch für verschiedene niedere innere Kräfte, die Shiva beherrscht. Diese vergiften ihn nicht, sondern dienen ihm zur Zierde. Die Schlangen versinnbildlichen die Tatsache, dass Shiva jeden, auch den Niedersten, als seinen Verehrer willkommen heißt.
In den meisten Fällen sucht er die Einsamkeit, um zu meditieren. Dabei sitzt er auf einem Tigerfell – ein Symbol für den Sieg über die niedere Natur. Manchmal tanzt Shiva als Nataraja den kosmischen Tanz der Schöpfung, Erhaltung und Zerstörung (Tandava).
Shivas weibliche Seite, Kali, ist die schwarze Göttin. Schwarz steht für geheimnisvoll, unergründbar. In vielen Darstellungen tanzt sie auf dem liegenden, lächelnden, unbeweglichen Shiva. Shiva symbolisiert das Bewusstsein, das sich nicht bewegt. Kali ist der Tanz der Energie, in beständiger Bewegung.
Aber er, der letztlich Formlose, enthält sämtliche Aspekte des Göttlichen, und darum sehen die Gläubigen in ihm auch den Retter: Als Nilakhanta etwa bewahrt er die Welt vor ihrem Untergang, indem er das Gift des mythischen Urmeeres trinkt.
Wo du Maha Shivaratri online mitfeiern kannst:
Das nächste Mal wird Shivaratri an folgenden Tagen gefeiert:
Montag, 18. Februar 2023
Freitag, 08. März 2024
Dienstag, 25 Februar 2025