Die Nummer 1 Verkaufshit der Selbsthilfe-Industrie
Sich selbst lieben zu lernen ist im Grunde nichts Schlechtes. Es impliziert aber, dass etwas in mir noch verbesserungswürdig ist. Positive Glaubens-Sätze zu kultivieren, wie zum Beispiel “Alle meine Beziehungen sind harmonisch” oder “Ich bin wertvoll und liebenswert” mag hilfreich sein. Im Buddhismus werden solche Glaubenssätze als „Subtiler Feind der Wahrheit“ bezeichnet – vermeintlich gut, aber eben nicht ganz gut. Es sind eben immer noch Glaubens-Sätze. Es sind also von mir erschaffene und geglaubte Selbstbilder.
Diese “nahen Feinde” können – richtig interpretiert – unterstützend wirken. Nicht ganz richtig interpretiert, werden sie allerdings ein Hindernis auf dem spirituellen Weg. Sie werden zu Glaubenssätzen, die nicht der Realität entsprechen oder die persönliche Entfaltung nicht unterstützen.
Herausforderung Nr. 1 hinter diesem Glaubens-Satz: Aufspaltung
- Es gibt einen Teil von mir, der liebt
- Es gibt einen Teil, der geliebt wird
- Es gibt einen Teil, der geliebt werden möchte
Egal wie gut sich ein Gedanke anfühlt, die oben genannte innere Aufspaltung ist eine kurzfristige Lösung. Erst wenn ich im ganzen SELBST verweilen kann, tauche ich in die Fülle von Harmonie. Denn allein die Vorstellung, etwas an oder in mir sei liebesbedürftig, zeigt mir, dass es, wie es ist, nicht in Ordnung ist. Auch wenn das Innere Kind zu Tode geliebt wurde, bleibt die Aufspaltung bestehen.
Liebe ist nicht trennend, sondern ein integraler Bestandteil unseres Seins.
Herausforderung Nr. 2: Es ist kaum noch zu übersehen, dass unsere Gesellschaft zunehmend narzisstischer wird. Die Idee, etwas „Besonderes“ sein zu dürfen / müssen, um von anderen beachtet zu werden, fokussiert automatisch auf das Ego und verhindert eine empathische Verbundenheit zu anderen.
Fakt ist: Nur DEIN SEIN kreiert deinen Wert!
Schlüssel-Lehre des Nondualen Tantra
Durch unseren geradezu zwanghaften Fokus auf die Bewertung unserer Handlungen durch unsere Umwelt, können wir nicht dauerhaft in Selbstliebe verweilen.
Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.
Søren Kierkegaard
Liebe ist kein Verb! Selbst-Liebe kann man nicht denken oder tun! Selbstliebe entsteht durch NICHT tun!
Übung: OK-Momente
Nimm dir einen Moment, in dem du nichts zu tun hast. Einen Moment, in dem du niemand sein musst und die Umstände dich einfach entspannen lassen. Dann hast du die Fähigkeit, deine natürliche Präsenz wahrzunehmen. Was du in diesem Moment siehst, ist der „Wert“ des Seins.
Nennen wir diesen Augenblick „OK-Moment“.
Je öfter du diesen Moment wiederholst, desto tiefer wird er zu spüren sein! Du wirst zunehmend erkennen, dass diese Momente auch in anstrengenden und herausfordernden Situationen möglich und präsent sind. Selbst-Liebe ist der natürliche Wunsch mit dem zu sein, was ist. Sie braucht keine Bestätigung oder Anerkennung.
Du brauchst dich nicht zu fragen ob du dich selbst liebst, wenn du erkennst, dass du Liebe bist.
Weiterführende Information zu den “Nahen Feinden der Wahrheit” findest du bei Christopher Wallis.
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