Jeder Tag ist eine Lektion, jeder Moment gibt uns Hinweise, jeder Atemzug spiegelt unser gegenwärtiges Gefühl. Wie sehr bin ich bei mir, wie sehr gefangen im Außen und der Fremdbestimmtheit? Warum bin ich ständig krank? Was ist wahr und was nicht, was bilde ich mir ein und was hat seine Berechtigung, wohin hüpft mein Geist?

Es gab große und kleine Hinweisschilder entlang des Weges. Manchen bin ich gefolgt, manchen entgegen meines Bauchgefühls leider nicht. Manchmal bin ich blind in eine Richtung gelaufen und fand mich dann vor lauter Irrwegen gar nicht mehr zurecht. Eine neue Kalibrierung war nötig, eine Orientierung am Kompass des Lebens.
Plötzlich war sie dann auch da, diese zarte Stimme. Mal war sie ganz leise und mal hat sie mich richtig angeschrien. Wenn ich selbst das noch nicht hören wollte, nahm sie sich das Universum zu Hilfe und äußere Umstände zeigten mir unmissverständlich eine Richtung an. Es waren Einladungen, Türen haben sich geöffnet und es waren Rausschmisse und Türen fielen mit großem Knall zu. Was etwas abstrakt und teils spirituell klingt, ist zusammengefasst mein Leben zwischen 20 und 35 Jahren. Ich würde ja gerne im Detail ausholen, ein Buch dazu verfassen um andere zu inspirieren, sich vielleicht weniger häufig oder intensiv „zu verlaufen“. Halt, stopp, ich habe ja geschrieben. Bislang reiht sich eine (Kurz-) Geschichte, eine Erkenntnis, eine Anekdote an die nächste. Leicht verdaulich entstand der Kurzgeschichtenband „Weltreise ins Bewusst-SEIN“ im Eigenverlag. Mein Herz transportiert aus tiefstem inneren Geschichten in die Welt und freut sich, inspirieren zu können. Mal floss viel Geld und Schweiß, mal viel Gelächter und Erstaunen in die Kapitel meines Lebens. Als große Überschrift könnte ich allerdings sagen, dass ich von der Badewanne samt fremder Lektüre zum besseren, selbstbestimmteren Leben aufgestiegen bin in ein Meer voller Erkenntnisse und eigener Bewusstwerdung. Täglich ein bisschen bewusster, ein bisschen gesünder leben, atmen, sein. Denn worum geht es uns im Leben? Es geht darum, sich selber zu kennen. Wer bin ich, was will ich, was tut mir gut. Wenn es mir gut geht, geht es ja auch den anderen um mich gut und die richtigen Dinge ziehen einander an.

Wenn ich weiß, wer ich bin und was ich will, fühlt sich jeder Tag, jeder Schritt, jede Entscheidung besser an, weniger „Irrwegig“. Wenn ich weiß, was mir gut tut, weiß ich ein Stück weit, was anderen gut tut und möchte es teilen. Nachdem wir aber das fehlerbehaftete Tief brauchen um im fehlerfreien Hoch genießen zu können, müssen wir Sonne wie Schatten zelebrieren. Fehler ist auch ein falsches Wort, das ich nur wähle, weil es in unserer Gesellschaft so berühmt ist. Wir suchen immer den Mangel, den Fehler, das zu Optimierende. Da lobe ich mir die amerikanische Lebenseinstellung „trial and error“. Wir dürfen uns aus ausprobieren, erst dann bekommt das Leben die richtige Würze. Es kann nicht immer alles sonnig sein und glänzen. Die Schatten wollen gesehen und umarmt werden, integriert. Erst wenn wir verstehen, wovon wir uns loseisen müssen, wo uns Muster ein Schnippchen schlagen und Automatismen ins Spiel kommen, haben wir die Zügel in der Hand. Achtsam und bewusst erkennen, warum ich gerade was und wie tue, sage, denke. Achtsamkeit in mir erzeugt Achtsamkeit in Beziehung, erzeugt Achtsamkeit im System. Der Mensch braucht das soziale Gefüge für den Austausch.
Den großen Wandel unserer Zeit, den Veränderung vom kranken zum gesunden System bekommen wir nur auf die Reihe, wenn in uns ein bewusstes und achtsames Umdenken beginnt. Denn Achtsamkeit ist Lebenszeit. Mit diesem „Instrument“ können wir befreit und gezielt neue Pfade betreten, ohne dauernd im Irrgarten festzustecken.

Der Begriff Achtsamkeit kann also als Wert gelebt werden. Im Grunde können wir ALLES darauf ausrichten, allesachtsam eben. Achtsam essen, achtsam zuhören, achtsam arbeiten, achtsam gehen, achtsam atmen. Ein kleiner Hinweis aus der Selbstbeobachtung, das kann eine richtige Herausforderung werden und möchte bitte zu keinem Dogma erwachsen. Ein bewusstes Leben darf noch immer ein freudvolles sein. Würden wir das Wort umdrehen in Unachtsamkeit, ist es vielleicht besser greifbar. Wer unachtsam isst, geht oder zuhört kann sich und andere verletzen. Es können dir wichtige Dinge entgehen und Missverständnisse auftauchen. Also nimm dir einen Moment Zeit, ja genau jetzt. Unterbrich den Lesefluss, schließe deine Augen und richte deine Wirbelsäule gerade auf. Atme ein paar Mal ganz tief in deinen Bauchraum ein und wieder vollständig aus. Lasse mit jedem Atemzug Spannung los, im Kiefer, Rachen, den Schultern und schenke dir ein Lächeln. Frag dich, was nehme ich gerade wahr, was brauche ich im gegenwärtigen Moment. Werde dir deiner Haltung und Position im Raum bewusst.
Du hast soeben die Perspektive gewechselt, von außen nach innen. Von schnell auf innehalten. Von der Zukunft ins Jetzt. Gratulation, du hast dir soeben Qualität in deinem Moment geholt und warst ganz bei dir. Wenn du einen Stück deines Weges mit mir gehen möchtest, findest du mich unter www.allesachtsam.at im Internet oder auf Instagram sowie mein Buch im Onlinehandel
Namasté und bleib bei dir,
deine Marlies