Was braucht es in Zeiten wie diesen? Wie bekommen wir das hin mit der guten Welt? In diesem Artikel liest du mehr darüber!
Mit müden Augen auf Politik und derzeitige Systeme zu blicken, sich zurückzulehnen und zu beklagen, was alles schiefläuft? All das sind sicher nicht die besten Werkzeuge, um eine neue Welt zu bauen. Darum will ich hier mit dir 5 Dinge inklusive Impulsfragen teilen. Es sind Aspekte für deinen Alltag, die es aus meiner Sicht braucht, um einen Wandel zum Guten zu begleiten. Denn die neue Welt WILL gestaltet werden. Von uns. Und dazu braucht es dich und mich in unserer ganzen Kraft. Jetzt.
1. Starke Selbstkompetenz
Die neue Welt braucht bewusste und „echte“ Menschen mit starken Selbstkompetenzen. Die zwei wichtigsten Selbstkompetenzen in diesem Zusammenhang heißen „Volle Verantwortung“ und „Radikale Ehrlichkeit“. Lass mich das kurz ausführen:
Volle Verantwortung: Allzu gerne geben wir Verantwortung ins Außen ab, machen andere für unsere Gefühle und für unsere Lebensumstände verantwortlich und geben ihnen womöglich auch noch Schuld an unserer Lebenssituation. Das ist natürlich sehr bequem. Wenn wir lernen, volle Verantwortung für uns selbst und unser Leben zu übernehmen, wird vieles zunächst ziemlich unbequem. Dann merken wir nämlich, dass wir selbst für unsere Gefühle verantwortlich sind. Für unsere bewusst oder unbewusst getroffenen (Nicht-)Entscheidungen. Und dann erkennen wir, dass wir plötzlich auch niemandem mehr die Schuld für irgendwelche Unstimmigkeiten in unserem Leben geben können, weil letztendlich wir selbst es sind, die Grenzen überschreiten lassen oder nicht gut genug für uns selbst sorgen.
Lerne also, volle Verantwortung für dich zu übernehmen. Für dein Leben. Für deine Entscheidungen. Für deine Gedanken. Für deine Handlungen. Für deine Gefühle. Hör auf dem Außen, deinem Umfeld oder deiner Vergangenheit „Schuld“ zu geben und übernimm Verantwortung für dich. Damit holst du dir deine Kraft und Macht zurück.
Radikale Ehrlichkeit: Radikale Ehrlichkeit ist der Schlüssel zur vollen Verantwortung. Ehrlich zu dir selbst zu sein – das hört sich zunächst nicht so schwer an. „Natürlich bin ich ehrlich zu mir“, denkst du jetzt vielleicht. Deshalb frage ich dich: Wo bist du noch im people pleasing – Modus unterwegs und handelst dabei gegen DICH, gegen deine Bedürfnisse, gegen deine innere Wahrheit? Wo redest du anderen noch nach dem Mund, um „dazu zu gehören“? Wo verleugnest du dich und deine Einzigartigkeit noch? Wo machst du Dinge, die dir eigentlich widerstreben, nur damit alte Systeme aufrecht erhalten bleiben? Wo sagst du NEIN, obwohl du JA spürst – und umgekehrt?
Impulsfragen für deinen Alltag:
- Wo gibst du immer noch Verantwortung ins Außen ab?
- Wo ziehst du dich aus der Affäre?
- In welchen Bereichen gibst du immer noch jemandem oder etwas die „Schuld“?
- Wo handelst du immer noch gegen deine eigenen Bedürfnisse, um Bedürfnisse anderer zu befriedigen?
- In welchen Bereichen hat die radikale Ehrlichkeit zu dir selbst noch Ausbaubedarf?
2. Körpergewahrsein
Eine neue Welt braucht Menschen, die sich spüren und in gutem Kontakt mit sich selbst sind. Dazu gehört ein achtsamer Umgang mit dem eigenen Körper. Nicht nur, weil er unser „Vehikel“ ist, mit dem wir durch’s Leben gehen, sondern weil unser Körper unser bester Seismograph ist. Unser bester Ratgeber. Unser bester Coach. Er sendet uns am laufenden Band Signale und Impulse, die wir für die Stärkung unserer Selbstkompetenz einsetzen können – so wir sie nur wahrnehmen und für uns „richtig“ interpretieren. Also: Wie steht’s um dein Körpergewahrsein? Wie gut spürst du dich und wie sehr richtest du dich und deine Handlungen nach den Botschaften deines Körpers aus?

Impulsfragen für deinen Alltag:
- Verstehst du die Sprache deines Körpers?
- Kannst du seine Signale und Impulse wahrnehmen?
- Wo gelingt dir das schon gut?
- In welchen Bereichen gibt es hier noch Luft nach oben bzw. Verbesserungspotenzial?
- Wie steht’s um deine körperliche Selbstsorge? Wann kümmerst du dich um deinen Körper? Erst dann, wenn er nicht mehr „so funktioniert“ wie du dir das vorstellst?
- Was brauchst du, um dein Körpergewahrsein zu verfeinern und einen noch bewussteren Umgang mit deinem Körper zu finden?
3. Tun
Wie eingangs erwähnt: Die Zeit des Zurücklehnens und des Sich-Verlassens auf Systeme und Politik ist vorbei. Die neue Welt will von bewussten Menschen gebaut und gestaltet werden. Deshalb darfst du beginnen ins TUN zu kommen. Manchmal scheint es, als hätten wir verlernt selbstbestimmt zu handeln. Wir verlassen uns auf andere – und lassen uns dadurch blockieren. Wir (er)finden Ausreden, warum „jetzt noch nicht die richtige Zeit dafür ist“. Ausreden, die wir in unserem Kopf so groß machen, dass wir sie uns selber glauben. Wenn’s ans Tun geht, sind wir wahre Meister:innen der Selbstsabotage.

Dabei vergessen wir auf etwas ganz Entscheidendes: Auf unsere hundertprozentige Gestaltungskraft. Wir haben vergessen, dass Leben nicht einfach passiert. Dass alles, was uns derzeit in unserem Leben begegnet, eine Folge unserer bewussten und unbewussten Entscheidungen ist. Alles. Ausnahmslos. Nun haben wir also zwei Möglichkeiten: Wir können unser Leben als passiven Spielball anlegen. Dann lassen wir andere über uns entscheiden, gehen ihren Weg mit – oder nicht – und machen uns stets abhängig von „Umständen“, „Situationen“ und „Gegebenheiten“ im Außen. In diesem Modus bleibt uns nicht viel anderes übrig als stets zu reagieren.
Oder wir können beginnen, uns an unsere Gestaltungskraft zu erinnern und täglich neu wählen, unseren Tag zu gestalten. Bewusst. Im Einklang mit unseren Körperimpulsen. Mit voller Verantwortung für uns und radikaler Ehrlichkeit zu uns selbst.
Ich kann’s richtig hören, was sich jetzt in dir tut: „ABER das geht ja nicht. Das lässt sich weder mit meinem Beruf, noch mit meiner Familie vereinbaren …“ – Deshalb eine kleine Erinnerung: Dein Beruf war und ist deine Entscheidung. Die Art, wie du Familie lebst, ist deine Entscheidung. Hör auf, Verantwortlichkeiten ins Außen („der Beruf“, „die Familie“) abzugeben und übernimm Verantwortung für dich selbst – siehe Punkt 1.
Impulsfragen für deinen Alltag:
- Mit welchen Ausreden hältst du dich selbst vom Tun ab? Am leichtesten kannst du diese Ausreden ausfindig machen, indem du einfach diesen Satz vervollständigst: „Ich kann xy nicht, weil …“
- Was brauchst du jetzt, um für dich, deine Projekte, Herzensanliegen & Visionen ins Tun zu kommen?
- Wer oder was könnte dich dabei unterstützen?
In welchen Bereichen nutzt du deine Gestaltungskraft bereits? In welchen Bereichen darfst du sie noch besser in dein Leben integrieren?
4. Co-kreative Verbindungen: Gemeinschaft
Um die neue Welt zu bauen, braucht es dich in deiner vollen Verantwortung, radikal ehrlich, in deiner vollen Kraft, in guter Verbindung zu deinem Körper – und in Gemeinschaft.

In enger Verbindung mit unserer 100%igen Gestaltungskraft und unserem Tun sollten wir uns wieder verstärkt daran erinnern, dass wir keine Inseln sind. Wir sind soziale Wesen. Für die Gestaltung der neuen Welt dürfen wir diesen Aspekt wieder stärker leben, bestehende gesellschaftliche Erscheinungsformen wie Wettbewerb, Schneller-Höher-Weiter-Denken, Eigennutzen, NIMBY hinterfragen und uns erlauben, wieder stärker gemeinschaftlich zu denken und zu handeln.
Impulsfragen für deinen Alltag:
- Welche Menschen schwingen ähnlich wie du?
- Mit welchen Menschen bist du gern im Austausch?
- Welche Menschen bereichern dich?
- Welche Menschen laugen dich aus?
- Wie stellst du dir dein ganz persönliches Gemeinschafts-Support-und-Schaffens-Netz vor?
- Hast du überhaupt „Platz“ für neue Menschen in deinem Leben?
- Von wem bzw. was darfst du dich möglicherweise verabschieden, was darfst du loslassen, damit tatsächlich neue Verbindungen in dein Leben kommen können?
5. Präsenz
Für alle genannten Punkte braucht es vor allem eines: Präsenz. Ohne Gegenwärtigkeit, ohne ständiges Bewusstsein für diese Dinge laufen wir konsequent im Autopilotmodus. Und dieser Autopilotmodus macht alles zunichte: Unser Erinnern an unsere Gestaltungskraft und unsere Verantwortung. Unser achtsames Hinspüren zu unserem Körper. Unser bewusstes Tun. Im Autopilotmodus sind wir Tag für Tag Opfer unserer eigenen Gewohnheiten und althergebrachten Muster. Und kreieren so immer mehr vom selben. Wenn du hier also etwas ändern möchtest, darfst du beginnen, in deinem Alltag präsenter zu werden. Immer öfter „im Moment sein“. Da sein. Hier sein. Im Jetzt. Das ist der Schlüssel für deine Kraft.

Impulsfragen für deinen Alltag:
- Wie präsent bist du an einem ganz normalen Tag?
- Wie fühlen sich deine präsenten Momente an?
- An welche präsenten Momente erinnerst du dich?
- Wann warst du zuletzt im Alltag vollkommen präsent (Meditationen sind hier ausgenommen!)?
- Was brauchst du, um mehr präsente Momente in deinem Alltag zu generieren?
- Wer oder was kann dich dabei unterstützen?
Und wenn du dir jetzt vielleicht denkst: „Ja, eh nett diese 5 Dinge – aber wirklich neu ist das jetzt auch nicht …“, dann will ich dir jetzt zum Schluss noch eine kleine Anregung mitgeben:
Das Rad muss nicht mehr neu erfunden werden. Wir dürfen lernen, die Dinge, die wir bereits wissen – und damit meine ich unser Verstandeswissen – auch zu verkörpern und tatsächlich zu leben. Denn hier besteht meist eine riesengroße Kluft: Zwischen dem, was wir wissen, und dem, was wir tatsächlich leben. Deshalb will ich dich mit diesen 5 Dingen in erster Linie ERINNERN: Erinnern an das, was du bereits weißt. Erinnern, das, was du bereits weißt, tatsächlich in deinem Alltag umzusetzen und zu leben. Denn das ist die wahre Kunst, das, worum es geht – und die größte Herausforderung.
Bleibt also die abschließende Frage: Wieviel von deinem Wissen lebst du tatsächlich?
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