Eine Österreicherin und ein Österreicher ließen sich von der Süße, der Würze und dem Feuer Marokkos verzaubern. Seit 2007 verfeinern Marion Bachinger und ihr Lebenspartner Hannes Zeller diesen Zauber noch mit einer Prise Yoga und bieten mit Yogitrip unvergessliche Yogareisen durch Wüstensand, atlantische Meerluft und orientalische Geheimnisse an. Lust auf eine Rundreise?
Eine Gruppe von zehn Reisenden stapft durch den Sand. Ihr Geleit ist die ewige Stille der Wüste, die dennoch durchzogen ist von der Stimme und dem Streicheln des Windes. Ihr Ziel ist die höchste Düne in der Nähe des Bivouac Camps, um in der Abendsonne eine Yogapraxis zu genießen. Am Ende wie immer ein gemeinsames Om. Dieses wirft sich in den Wind und tanzt noch ein bisschen mit bis es dessen Sprache spricht. Das Gute-Nacht-Ritual des orange-roten Balls am Horizont bringt Mund und Seele zum Lachen. Ein jeder und eine jede der Gruppe hält die Augen offen für den Sonnenuntergang, das Herz offen für eigene Gedanken. Ob sich in diese Gedanken auch Erinnerungen an die letzten Tage schleichen …?
Die Welt ist ein Pfau, und Marokko ist sein Schweif – Gedanken an Marion, Agadir und Taroudannt
In der Ankunftshalle stand da eine Frau um die vierzig mit willkommen heißenden Lachfalten und freundlichen Augen. Marion. Sie begrüßte die neu angekommene Yogitrip-Gruppe auf das Herzlichste in dem Land, in das sie sich vor knapp zehn Jahren verliebt hat. Alle da? Alle mit Gepäck?
Außerhalb von Flughafen und Ankunftshalle kam es dann gleich zu weiteren Begrüßungen: die der warmen, fast hitzigen, erdig-wüzigen Luft Marokkos und die des Transfers, der die Gruppe von Agadir nach Taroudannt brachte …
Taroudannt, „la petite soeur“ (kleine Schwester) von Marrakech, winkte schon bald entgegen – umgeben von Olivenhainen, Orangen-, Mandarinenplantagen, sowie Weingärten und Arganbäumen, die nur in Marokko Wurzeln geschlagen haben.
Im Norden und Osten warfen die Gipfel des Atlasgebirges ihre schneebedeckten Augen auf diese Berberstadt, die von einer acht Meter hohen Lehmmauer aus dem 16. Jahrhundert umarmt wird und bekannt ist für ihre Gerbereien, Färbereien, Kupfer- und Silberwaren.
Nach der Ankunft im Hotel in der Medina (Altstadt) lud Marion gleich zur ersten Yogastunde in die herrliche Gartenanlage des Hotels.
Ein Spaziergang am Souk, durch die Medina und über einen belebten Platz mit Cafés brachte die ersten authentischen Eindrücke Marokkos und seiner Menschen mit sich. So viel neue Eindrücke! Und so viel neue Ausdrücke! Shukran, Nana-Minze, Tajine … All das knappe 2.700 km von Österreich entfernt.
Reisen heißt leben lernen – Gedanken an Taliouine, Safran und Foum Zguid
Am zweiten Tag ging’s nach absolvierter Yogapraxis bei Sonnenaufgang und leckerem Frühstück zunächst Richtung Taliouine. Die Impressionen der dreistündigen Autofahrt: Wahrhaftig sehr abenteuerliche – Straßenbeschaffenheit, verschwindendes Taroudannt, atemberaubendes Atlasgebirge, karge Hügel und sonnenverbrannte Sträucher und Bäume, in denen entweder kleine Plastiksäcke hingen oder Ziegen herumkletterten. Plaudern in der Gruppe, viele Fragen an Marion, geduldige und lehrreiche Antworten. Hitze in der Luft, Schweißperlen am Körper, Lust auf Kaffeepause. Diese gab es dann in Taliouine, und dazu wurden ein paar interessante Details über Safran kredenzt, für dessen Anbau dieser Ort bekannt ist. Dass für 1 kg Safran an die 150.000 Blüten gepflückt werden müssen, ist kaum vorstellbar. Kein Wunder, dass man ihn auch „rotes Gold“ nennt.
Wie hieß nochmal das nächste Ziel? Foum Zguid! Marion schmunzelte. Sie dürfte mittlerweile die Route wie ihre Westentasche kennen. Dennoch – obwohl sie die Fragen wohl schon Tausende Male gehört haben muss, wirkt die Oberösterreicherin niemals gelangweilt, im Gegenteil, offen und wie frisch verliebt erzählt sie von dem Land, für das sie nun schon so lange schwärmt. Angekommen im Hotel in Foum Zguid belebten das Poolwasser den mit neuen Eindrücken angereicherten Kopf, das Essen Magen und Seele, die Gespräche das Herz und die Yogastunde den von der doch etwas langen Fahrt eingerosteten Körper. Na dann ab ins Bett und gute (Tausendundeine) Nacht.
Essen für einen reicht für zwei – von Foum Zguid nach Erg Chegaga
Tag drei: Nach dem Packen ab nach M’hamid, wo in Jeeps umgestiegen wurde, denn schließlich hieß es: „Sand in Sicht!“ – die ersten Formationen der 9 Millionen Quadratkilometer großen Sahara näherten sich, und als hätte sie auch das Herz sehen können, fing jenes an, aufgeregter zu schlagen. Die Wüste sieht man nur mit dem Herzen gut…
Geschüttelt, nicht gerührt jeepte man über Sandpisten, sortierte dabei Knochen neu und erreichte das Biwak am Erg Chegaga. Kurzes Anfreunden mit der Unterkunft: Zelte mit gemauerten Zimmern, wasserdichten Dächern aus Kamelhaardecken und Holzbetten samt Matratze, Kopfpolster und Co.
Abends dann der Spaziergang zur höchsten Düne in der Nähe des Camps…
… und da ist die Gruppe nun. Total am Sand und dennoch glücklich. Erinnert man sich an die letzten Tage, erscheint die Zeit länger inmitten einer Gruppe, der man vor drei Tagen das erste Mal begegnet ist. Mitten in Wüste und Weite und dennoch gemeinsam und geborgen. Auf jetzt zurück zu den Zelten. Dort warten neue Erinnerungen, die noch in der Zukunft liegen…
Zum Beispiel das tanzende, züngelnde und wärmende Lagerfeuer oder das frische Brot,
das extra im Sandbackofen gemacht wird. Es ist genug für alle da, in Marokko heißt es schließlich „Essen für einen reicht für zwei, und Essen für zwei reicht für drei“. Apropos Reichtum! Ein Blick gen Himmel offenbart den unbegreiflich schönen Reichtum an Sternen, ein Chaos, das doch seine Ordnung hat. Da ist gewiss jeder funkelnde Himmelskörper zu sehen, den es gibt. In Marokko sagt man auch: „Der Tag ist zum Sehen, die Nacht zum Hören da.“ So lauschen die Ohren den Geschichten der Berbermänner und -frauen, die sie zur Sprache, zu Tönen und Klängen bringen. Wer hat ihnen wohl Weisheit, Weltenverständnis und Urvertrauen geflüstert? Wenn man das nur Wüste…
Wer in die Wüste hineingeht, kommt als ein Anderer zurück – von Erg Chegaga nach
Zagora
Schulterstand im Sand – Sonnenaufgang auf dem goldenen Teppich der Sahara, in den sich Tierspuren gegraben haben. Wie gewaltig die Wüste, wie klein der Mensch! Auf den Matten wirkt die Yogitruppe bloß wie eine Handvoll Salznüsse im Vergleich zur Größe des Universums…
Da heißt es erneut Abschied nehmen – welch schöne Übung im Loslassen, welch liebevolle Erinnerung, dass das Weiterziehen das Ziel ist. Es geht Richtung M’hamid, dann in das Draa-Tal – eine faszinierende 150 km lange Palmenoase – und schließlich nach Zagora. Hotelzimmer, Pool, Cafés, Markstände und kleine Geschäfte lassen die Sehnsucht nach dem Biwakzelt und dem „Meer ohne Wasser“ hochkommen. Diese Gegensätze sind schon ein bisschen viel, zwar auch gut, aber schon ein bisschen viel. Vielleicht ist es am besten, ein bisschen viel schlafen zu gehen.
Marokko ist wie eine Zimmerflucht, deren Türen sich öffnen, wenn man durch sie hindurchgeht… Jede Tür eröffnet einen anderen Ausblick: auf einen Raum, ein Gesicht, eine Stimme, ein Geheimnis (Tahar Ben Jelloun) – von Zagora nach Ouarzazate
Bei all diesen Ausblicken ist es kein Wunder, dass Marokko viele Filmemachenden anzieht. Ouarzazate und Umgebung gehören zu den berühmtesten Drehorten. Hier wurden z. B. Szenen aus „Gladiator“, „Die Päpstin“ oder „Die Bibel –Josef“ festgehalten. Gegensätze prallen aufeinander; auf der einen Seite der Stadt: nachgebaute, kopierte Kulissen – Pappwände, gehalten durch Stützen – in denen gedreht werden konnte. Auf der anderen Seite der Stadt: Kasbahs – Lehmbauten, die seit Jahrhunderten existieren. Skurril. Absurd. Filmreif.
Jeder neue Tag hat seine Speise – von Ouarzazate nach Marrakesch
Ziel der heutigen Reise: Marrakesch. Am Djamaa-el-Fna-Platz beeindrucken Schlangenbeschwörer, Akrobaten, Märchenerzähler und Händler. Bei Sonnenuntergang füllt sich der Platz mit Garküchenwägen, die mit duftendem Rauchschwadenschauspiel Augen und Nasen betören. Mühsam ist aber, dass man von allen Seiten angesprochen wird; wer diesen Platz besucht wird verbal von jedem Händler für sich – für sich alleine – in Anspruch genommen. Erholung im Souk (Markt)!
Hier vermischen sich Stimmen und Sprachen genauso wie verschiedene Gewürze, Gerüche und Waren. Kunsthandwerk der Berber hier, Silberwaren dort, Gerbereien da, köstliche Trockenfrüchte oder Minztee im Mund und Salznüsse in der Hand – einkaufen nach Lust und Laune. Oder einfach nur schlendern und schauen…
Marokko ist ein Land, das sein Wesen nur jenen offenbart, die sich die Zeit nehmen, Wasser zu schöpfen und eine Kanne Tee aufzugießen – von Marrakesch nach Agadir
Auf der neu gebauten Autobahn – welch Unterschied zu den Straßenerlebnissen der letzten Woche – erreichen die Yogis Agadir. Der Nachmittag bleibt frei für einen Spaziergang am 8 km langen Sandstrand in die Marina, einen Einkauf am Souk, Kaffee oder Tee an der Standpromenade oder kühles, salziges Nass des Atlantiks.
Allerletzte Yogaeinheit am Strand – die Ereignisse, die Körper, Geist und Seele hier miterleben durften, werden noch einmal vergegenwärtigt. So lebendig, farbig, berührend, herzlich, wild, fein, laut, leise, konzentriert, ausgelassen, anstrengend, entspannend, lustig. Die Kopfkamera wird noch einige Bilder zu verarbeiten haben, und sollte das eine oder andere Bild langsam verblassen, gibt es jederzeit die Möglichkeit, zurückzukehren in den Pfauenschweif der Welt.
Mehr Infos findest du beim Reiseveranstalter Yogitrip – Yogaferien in Marokko, Yogarundreisen, Yogareise “Best of Marokko”, Yogareise Marrakech, Küstentrekking und Yoga
Fotocredits: Yogitrip.com (2)
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