Eine Rezesion von Renate Auer
Der Inhalt des lehrreichen Buches von Björn Natthiko Lindeblad fesselt den Leser von Beginn an. Der Titel lässt Banales vermuten. Tatsächlich aber sind die Erkenntnisse, die Natthiko (bedeutet: der an Weisheit gewinnt) im Laufe seines Lebens als buddhistischer Mönch gewinnt, von einer unvergänglichen und wertvollen Bedeutung fu?r den, der in die Stille geht und Björn Natthikos Worte auf sich wirken lässt.
Das Buch, welches 2020 geschrieben wurde, beginnt mit Björns Kindheit, Jugend und jungem Erwachsenenalter in Schweden, das von Erfolg geprägt ist. Eigentlich mu?sste er glu?cklich sein. Die Zweifel an der Sinnhaftigkeit seiner Arbeit, als Wirtschaftsökonom, werden immer größer. Der äußere sichtbare Erfolg genu?gt nicht. Somit begibt sich Björn auf die Suche nach einer Quelle des Glu?cks, die in unserem Inneren entsteht. In einem Waldkloster in Thailand erlebt er als Mönch Werte, wie Zusammengehörigkeit, Vertrauen, Verantwortung, Stille und vieles mehr. 17 Jahre sollte seine Reise als Mönch insgesamt dauern, die meiste Zeit davon in Thailand. Heute lebt er mit seiner Frau als Vortragsredner und Meditationslehrer wieder in Schweden. Die Ru?ckkehr in ein „normales“ Leben ist jedoch alles andere als einfach. Eine schwere Traurigkeit und eine unheilbare Krankheit gilt es, zu akzeptieren. Dank seiner Lehren aus dem Kloster gelingt es Björn Natthiko, sein inneres Licht wiederzufinden.
Inhaltlich ist „Ich hatte nicht immer was ich wollte, aber alles, was ich brauchte“ kohärent und spannend in kurzen Kapiteln aufgebaut. Björn Natthikos Erzählweise ist humorvoll, lebhaft, ehrlich und schlicht. Empathisch erzählt er Geschichten aus dem Klosteralltag und erinnert uns auf „wer oder was durch deine Augen blickt.“
Seine Erkenntnisse dienen dazu, uns zu erden sowie Zuversicht und Trost zu finden, in einer Zeit, in der wir uns hilflos, einsam und missverstanden fu?hlen. Er macht uns darauf aufmerksam, dass wir Gedanken haben, aber wir nicht unsere Gedanken sind. „Es sind nur Gedanken – keine Wahrheiten.“ Wir du?rfen sie loslassen und unsere Aufmerksamkeit auf etwas richten, das uns guttut. In seinem Buch beschreibt er auf verständliche Weise, wie der Weg zu mehr Intuition möglich ist.
Außerordentlich gut gefällt mir ein Kapitel, in dem es darum geht, nicht alles kontrollieren zu wollen und mehr Urvertrauen zu haben. „Denn wenn wir im Vertrauen leben, ist fast Magisches möglich.“ Vieles haben wir Menschen vergessen. Aber man muss kein Mönch werden, um Björns Natthikos Weisheiten umzusetzen. Das ist fu?r mich das Schöne an dem Buch. Es vermittelt eine Leichtigkeit und Freude am Ausprobieren. Ein jeder von uns kann lernen, zu meditieren und in die Stille zu gehen. Ich werde Björns Natthikos Rat befolgen und mir die Ruhe gönnen, die notwendig ist.
Vor allem sind mir auch seine humorvollen Schilderungen in Erinnerung geblieben. Seine Begegnungen mit Touristen und Einheimischen während der Zeit im Kloster, seine Unvollkommenheit in Bezug aufs Meditieren, seine Liebesgeschichte und sogar sein Blick auf den Tod hat etwas Leichtes, Versöhnliches.
Björn Natthiko Lindeblad schenkt uns mit seinem Buch einige Perlen der Weisheit. Es stillt unsere Sehnsucht nach Entwicklung und ist fu?r jeden geeignet, der seinen Blick nach innen richten möchte.
Ein Buch, das ich gewiss weiterempfehlen und verschenken werde. Ein Buch, das mich beru?hrt hat und das mich ein Leben lang begleiten wird!