Auch Kaffeetrinken kann uns ein Gefühl von Wachheit und Wohlbefinden geben. Und trotzdem wird uns dadurch kaum unser wahres Selbst (atman) offenbar. Der Buddha hat uns aber nicht spezifisch vor solchen modernen Alltagssüchten gewarnt, sondern vor folgenden fünf mentalen Hindernissen (nivaranas), denen wir mit Sicherheit auf unseren spirituellen Wegen begegnen werden.
Die 5 Nirvanas
Begehren wird dabei als erstes Hindernis mit Farbe in einem Teich verglichen, die uns daran hindert, bis auf den Grund zu blicken. Es ist zwar menschlich, den sinnlichen Reizen nachzugehen; aber genau diese Bewegung nach außen hindert uns daran, nach innen zu gehen. Sogar das Verlangen nach fortgeschrittenen Asanas oder Meditationszuständen kann zu einem Hindernis werden, die unmittelbare Wirklichkeit zu erkennen.
Das Hindernis von Ablehnung gleicht einem kochenden Wasserkessel; manchmal explodieren wir dabei sogar wie ein Dampfkessel; oder wir implodieren, wenn wir die Negativität gegen uns selbst richten. Die beste Taktik gegen störende Faktoren, auch wenn diese manchmal nur aus bestimmten Gedanken oder Empfindungen bestehen, ist: Wohlwollen und Gleichmut.
Als Gleichnis für den trägen Geist gilt ein Teich, der von Algen durchwuchert ist. Nicht nur beim Yoga neigen wir dazu, entweder auf das fröhlich dahinlaufende Gedankenkarussell aufzuspringen oder in diesem dritten Hindernis zu versinken. Dabei sind freudiges Interesse und achtsame Körper- oder Atemübungen das beste Mittel, um den mentalen Nebel zu lichten.
Unruhe und schlechtes Gewissen werden mit einer Wasseroberfläche verglichen, welche durch Wellen keinen Spiegel zur Selbstbetrachtung bieten kann. Die unaufhaltsame Flut von medialen Eindrücken wirkt sich automatisch auf unsere innere Unruhe aus. Zusätzlich treibt uns das spirituelle Über-Ich zum Perfektionismus oder zu einer Disziplin, die im schlechten Gewissen enden kann. Erst ausgeglichene Unerschütterlichkeit bringt diese hinderlichen Bewegungen völlig zur Ruhe.
Zweifel ist in unserer rationalen Gesellschaft für einige vielleicht sogar der größte Stolperstein, um in die Tiefe des Seins einzutauchen. Nicht durch Logik, sondern durch Vertrauen können wir unserer wahren Natur begegnen, die jene grenzenlose Freiheit beinhaltet, die das Ziel des Yoga ist.
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